Es ist der 11. Frauenmord im Jahr 2023 - und dem Verbrechen auf die Spur kam die Polizei eigentlich wegen eines Verkehrsunfalls. Da nämlich der Ex-Lebensgefährte des Mordopfers in einen Autounfall verwickelt war, fuhren die Eltern der Frau zu deren Wohnung, um nach ihrer Tochter zu sehen. Dort angekommen, fanden sie sie tot auf der Couch vor. In den späten Abendstunden stand fest, die Frau wurde ermordet. Ihr Ex-Lebensgefährte steht unter dringendem Tatverdacht.
Am Donnerstag gegen 8 Uhr wurden die Polizisten der Polizeiinspektion Rottenmann zu einem Verkehrsunfall auf der B113 zwischen Trieben und Rottenmann, Bezirk Liezen. Der Lenker - wie später klar wurde, handelt sich dabei um den Tatverdächtigen - war in seinem Pkw eingeklemmt. Einsatzkräfte der Feuerwehr befreiten den Schwerverletzten aus dem Wrack. Der Rettungshubschrauber C14 transportierte den Mann in das LKH-Graz. Aufgrund der Spurenlage am Unfallort und weil keine anderen Fahrzeuge beteiligt waren, ging die Polizei schnell von einem Suizidversuch aus.
Der Fahrzeuglenker musste in künstlichen Tiefschlaf versetzt werden. Da die Identität des Mannes nicht ermittelt werden konnte, wurde über das Pkw-Kennzeichen die Fahrzeughalterin ermittelt - bei der Zulassungsbesitzerin handelt es sich um die Mutter der ermordeten Frau.
Tot auf Couch liegend gefunden
Als sie vom Unfall mit ihrem Wagen hörte, fuhr sie zusammen mit ihrem Ehemann sofort zur Wohnung der Tochter im Hohentauern (Bezirk Murtal). Dort fand sie die Frau gegen Mittag tot auf der Couch liegend.
Gewaltsamer Tod durch Ersticken
Polizisten der Inspektion Oberzeirig hatten den Verdacht, dass Fremdeinwirkung für den Tod der Frau verantwortlich sein könnte. Das Landeskriminalamt Steiermark und die Gerichtsmedizin wurden hinzugezogen. Letztere stellte Donnerstagabend einen gewaltsamen Tod durch Ersticken fest. „Nach derzeitigem Ermittlungsstand dürfte ein Tatzusammenhang zwischen dem Tod der Frau und dem schweren Verkehrsunfall ihres Ex-Lebensgefährten bestehen. Das Paar hatte sich kurz zuvor voneinander getrennt“, hieß es in der Aussendung der Landespolizeidirektion am Freitag.
Paar hatte sich vor Kurzem getrennt
Der Mann konnte bisher noch nicht vernommen werden. Er befindet sich weiter auf der Intensivstation des LKH Graz. Die Staatsanwaltschaft Leoben ordnete die Sicherstellung des Unfallwracks und weitere Ermittlungen zum Tatverdacht des Mordes an. Aus Opferschutzgründen nannte die Polizei keine näheren Details zu Alter und den Orten des Geschehens.
Ähnlicher Fall erst vor zwei Wochen
Erst vor zwei Wochen hatte sich ein ähnlicher Fall in der Steiermark ereignet, dabei soll ein 28-Jähriger im Grazer Bezirk Wetzelsdorf seine Lebensgefährtin mit einem Küchenmesser ermordet haben. Auf der Flucht verursachte er auch noch einen tödlichen Verkehrsunfall, bei dem ein Unbeteiligter sein Leben verlor. Die Polizei ermittelt gegen den Mann in zwei Fällen wegen Mordverdachts.
Wenn Sie oder eine Ihnen nahestehende Person sich in einer psychischen Ausnahmesituation befinden oder von Suizid-Gedanken betroffen sind, wenden Sie sich bitte an die Telefon-Seelsorge unter der Telefonnummer 142. Weitere Krisentelefone und Notrufnummern finden Sie HIER.
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