„Öffnung der ÖVP“

FPÖ-Landeschef liebäugelt mit Schwarz-Blau im Bund

Tirol
08.05.2023 16:25

Tirols FPÖ-Chef Markus Abwerzger lässt eine deutliche Präferenz für eine Koalition der Freiheitlichen mit der ÖVP nach der kommenden Nationalratswahl erkennen. „Ich orte eine Öffnung der ÖVP“, sagte Abwerzger am Montag bei einer Pressekonferenz in Innsbruck. 

Die Volkspartei bereue offenbar zum Großteil „Handlungen der Vergangenheit“, was angesichts der derzeitigen Zusammenarbeit mit den Grünen auch nur „allzu verständlich“ sei. Natürlich gebe es noch immer schwarze „Ausnahmen, die die Zeichen der Zeit nicht erkannt haben, wie etwa Tirols Landeshauptmann Anton Mattle“, spielte Abwerzger auf die Absage an eine Koalition mit den Blauen im Zuge der Landtagswahl im vergangenen Jahr an.

Salzburg und Niederösterreich als deutliche Zeichen
Anderen Stimmen, wie jener von ÖVP-Kanzleramtsministerin Karoline Edtstadler, die sich eine Koalition mit den Freiheitlichen unter einem Bundesparteiobmann Herbert Kickl nicht vorstellen kann, maß der Tiroler FPÖ-Obmann nicht viel Bedeutung bei. Edtstadler sei „nicht ernst zu nehmen“, schließlich bringe sich diese schon für Posten auf EU-Ebene ins Spiel. Die schwarz-blaue Koalition in Niederösterreich und das wohl kommende Schwarz-Blau in Salzburg wertete Abwerzger jedenfalls als Zeichen dieser ÖVP-Öffnung.

Auch SPÖ-Koalition nicht ausgeschlossen
Die Volkspartei sei ihm jedenfalls insgesamt „thematisch näher“ als die SPÖ, wenngleich Abwerzger auch die Sozialdemokraten als möglichen Juniorpartner in einer Koalition nicht ausschließen wollte. „Wobei: Mit einem Andreas Babler wirds schwierig“, schränkte er ein. Die SPÖ würde jedenfalls entgegen ihrer derzeitigen Ankündigungen sicher für eine Bundeskoalition mit der FPÖ nach der Wahl offen sein, um wieder an die Macht zu kommen, prophezeite Abwerzger.

Zitat Icon

Bei Platz eins haben wir den Anspruch auf den Kanzler. Und dafür kommt nur Herbert Kickl in Frage.

Tirols FPÖ-Chef Markus Abwerzger

Einmal mehr machte Tirols FPÖ-Obmann deutlich, dass das Ziel für die Freiheitlichen nur Platz eins und ein Kanzler Kickl sein könne. „Bei Platz eins haben wir den Anspruch auf den Kanzler. Und dafür kommt nur Herbert Kickl in Frage“, zerstreute er schon einmal „Hoffnungen“ der Konkurrenz, die FPÖ könnte jemand anderen statt dem Bundesparteiobmann vorschicken.

FPÖ-Bundesparteichef Herbert Kickl (Bild: APA/GEORG HOCHMUTH)
FPÖ-Bundesparteichef Herbert Kickl

Bei Platz eins sollte die FPÖ jedenfalls zunächst einmal mit dem Zweitplatzierten in Koalitionsverhandlungen treten, machte Abwerzger klar. Dies würde auch den „Wählerwillen“ widerspiegeln und sei im Sinne einer „soliden Mehrheit“ ratsam.

Vernichtendes Zeugnis für Tirols Regierung
Unterdessen stellte Abwerzger anlässlich des Halbjahres-Jubiläums der schwarz-roten Tiroler Landesregierung ebendieser ein vernichtendes Zeugnis aus. Die Regierung bringe nichts weiter, stattdessen herrsche Postenschacher und Privilegientum. Während die Menschen unter der Teuerung leiden würden, leiste sich die Regierung um Mattle und SPÖ-LHStv. Georg Dornauer „sündteure Möbel in den Büros und protzige Dienstwägen“.

Porträt von Tiroler Krone
Tiroler Krone
Loading...
00:00 / 00:00
Abspielen
Schließen
Aufklappen
Loading...
Vorige 10 Sekunden
Zum Vorigen Wechseln
Abspielen
Zum Nächsten Wechseln
Nächste 10 Sekunden
00:00
00:00
1.0x Geschwindigkeit
Loading
Kommentare

Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.

Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.

Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.

Tirol



Kostenlose Spiele
Vorteilswelt