Mit dem Duell zwischen Hans Peter Doskozil und Andreas Babler steuert die SPÖ auf ihre erste Kampfabstimmung auf einem Bundesparteitag seit 1967 zu. Doch egal, wer am Ende das Rennen macht, mit einem neuen Chef an der Spitze wird es auch personelle Veränderungen innerhalb der Partei geben. Wer kommt? Wer geht? Wer muss zittern? Die „Krone“ gibt einen Überblick.
Philip Kucher: Der stellvertretende SPÖ-Klubchef im Nationalrat hat sich für das Team Doskozil entschieden. Wenn Doskozil gewinnt, dann könnte er zum Klubchef aufsteigen.
Jörg Leichtfried: Der Steirer und Vizechef des SPÖ-Parlamentsklubs ist ein Vertrauter von Pamela Rendi-Wagner. Damit ist klar, dass er unter dem neuen Partei-chef wohl „nur“ noch Abgeordneter sein wird.
Christian Deutsch: Er ist Vertrauter von Rendi-Wagner und Michael Ludwig. Wenn Ludwig Babler zum Parteichef verhilft, hat er eine Überlebenschance. Doskozil wird ihn als Bundesgeschäftsführer ablösen.
Max Lercher: Wenn sich Doskozil als neuer Parteichef durchsetzt, dann ist der Steirer Max Lercher einer der Aufsteiger. Er wird wie schon unter Parteichef Christian Kern Bundesgeschäftsführer.
Julia Herr: Das Polittalent ist in einer Win-win-Situation. Sie ist Team Babler. Als Zeichen der Versöhnung wird Doskozil Herr in eine Führungsposition hieven. Wenn Babler gewinnt, steigt sie sowieso auf.
Eva Holzleitner: Die SPÖ-Frauenchefin unterstützte Pamela Rendi-Wagner. Auch die Oberösterreicherin hat gute Chancen, als Zeichen des Aufeinanderzugehens einen Karrieresprung zu machen.
Pamela Rendi-Wagner: Fix ist, dass die (Noch)-SPÖ-Chefin den Rückzug antritt. Sie hat dem Vorstand noch einmal die Beweggründe für ihren Abschied erläutert und wurde mit viel Beifall bedacht. Ob sie ihr Mandat im Nationalrat weiter ausfüllt, ließ sie am Dienstag offen. Für sie nachrücken würde mit Muna Duzdar eine offene Unterstützerin Bablers. Mittwochfrüh wollte sich Rendi-Wagner zu all dem nicht mehr äußern. Mehr als ein „Guten Morgen“ ließ sie sich beim Eintreffen im Plenum gegenüber den wartenden Journalisten nicht entlocken. Die Frage, ob dies einer ihrer letzten Auftritte sei, beantwortete sie knapp mit: „Genau.“
Die SPÖ muss noch bis Samstag kommender Woche auf Gewissheit warten, wer sie in die Zukunft führt. In langen Gremiensitzungen hatten sich die Sozialdemokraten schließlich am Dienstag entschieden, beim ursprünglichen Plan zu bleiben und über den Vorsitz bei einem außerordentlichen Parteitag in Linz zu entscheiden. Leichtfried zeigte sich zumindest zuversichtlich, dass der Parteitag am 3. Juni eine „gute Entscheidung“ treffen werde.
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