Am Dienstag tobten gleich mehrere Unwetter in Österreich. Besonders betroffen waren Tirol, Kärnten und die Steiermark. Im Bezirk Imst (Tirol) wurden gar Windspitzen mit bis zu 161 Kilometern pro Stunde gemessen. Die Feuerwehr musste hunderte Male ausrücken.
Eine Unwetterfront mit Sturmböen, Hagel und Regen zog am Dienstag über das Land. In Tirol, Kärnten und der Steiermark kam es zu Schäden, lokalen Stromausfällen sowie Straßen- und Bahnstrecken-Sperren. Laut Energie Steiermark hatten Dienstagabend ungefähr 2000 Haushalte in dem Bundesland keinen Strom. Die Ennstalbundesstraße (B320) musste in einigen Abschnitten wegen Aufräumarbeiten gesperrt werden. Zahlreiche Bäume waren auf der Straße gelandet.
„Alleine zwischen Schladming und Haus im Ennstal stürzten im dreispurigen Abschnitt rund zwei Dutzend ausgewachsener Bäume auf die Straße“, hieß es in einer Aussendung. In Oberhaus soll laut ersten Informationen der Feuerwehr ein Autolenker verletzt worden sein, als ein Baum auf sein fahrendes Auto fiel.
Dächer abgetragen
In Tirol wurden vereinzelt sogar Dächer abgetragen. Der Sturm erreichte Spitzen bis zu 161 Kilometer pro Stunde. Insgesamt musste die Feuerwehr mehr als 500 Mal ausrücken. Sie beseitigte beispielsweise umgestürzte Bäume und pumpte Keller aus. Wie berichtet, war auch der Bahnverkehr betroffen. Bundespräsident Alexander Van der Bellen steckte auf dem Weg zu den Bregenzer Festspielen fest. Die Dauer der Sperren war vorerst nicht absehbar, ein Schienenersatzverkehr mit Bussen wurde eingerichtet.
Der Präsident konnte den Weg hingegen mit einem Auto fortsetzen, nachdem er und weitere Fahrgäste ungefähr zwei Stunden in den Waggons ausgeharrt hatten. Der ÖAMTC riet, von nicht unbedingt notwendigen Fahrten in Tirol abzusehen. Zu kämpfen hatte die Bevölkerung dort auch mit Stromausfällen. Zu Spitzenzeiten waren 18.000 Haushalte und 400 Trafostationen in 31 Gemeinden Tirols kurzzeitig ohne Strom. In Silz forderte der Bürgermeister die Bevölkerung gar dazu auf, die Gebäude vorerst nicht zu verlassen - wegen herumfliegender Teile durch abgedeckte Dächer.
Zehn Verletzte in Kärnten
Diese Warnung wurde inzwischen wieder aufgehoben. In Kärnten wurden am Dienstag ebenfalls 500 Einsätze bewältigt. Starkregen führte zu Überflutungen, auf einem Campingplatz am Gösselsdorfer See wurden zehn Menschen verletzt. Sie wurden von herumfliegenden Gegenständen getroffen. Der Sturm verursachte in Kärnten insgesamt einen Millionenschaden. 2,3 Millionen davon betreffen die Landwirtschaft, da Ackerkulturen, Grünland sowie Flächen von Gärtnereien und Baumschulen schwer geschädigt wurden (siehe Video zu Kärnten oben).
Bis Mittwochfrüh bleibt die Gewitterwarnstufe „Orange“ für Tirol aufrecht, auch in der Steiermark wird mit weiteren Unwettern in den nächsten Tagen gerechnet. In Vorarlberg könnte es bis Mittwochfrüh um 6 Uhr noch starke Gewitter geben. Laut der Landespressestelle sind Sturmböen mit Geschwindigkeiten von bis zu 100 Kilometern pro Stunde möglich.
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