Dringender Appell

Sofort mehr Geld für die kleinen Pensionen!

Politik
02.08.2023 06:00

Die Pensionen werden im kommenden Jahr um mindestens 9,7 Prozent erhöht. Die Seniorenvertreter und der Caritas-Präsident sind aber weiter offensiv. Es gibt auch Kritiker der „Kostenexplosion“.

Das milliardenschwere Pensionsproblem ist im Regierungsprogramm recht vage festgehalten. Dafür vermitteln die Seniorenvertreter Klarheit. Peter Kostelka (SPÖ) fordert seit Monaten zehn Prozent Erhöhung. Und nun eine „Zwischenfinanzierung“, da die Pensionisten durch die enormen Lebenskosten vorauszahlen mussten. 

Emotionen um Pensionen: Peter Kostelka als Pensionisten-Anheizer (Bild: SEPA.Media | Martin Juen)
Emotionen um Pensionen: Peter Kostelka als Pensionisten-Anheizer

So sieht das auch Seniorenratspräsidentin Ingrid Korosec. „Die 9,7 Prozent, die von der Statistik Austria festgelegt wurden, nehme ich als gegeben an. Alles Weitere, eventuell Einmalzahlungen, muss man verhandeln.“ Korosec verweist auf die vielen Pensionisten, die sich ohnehin kaum das Leben finanzieren könnten. „1200 Euro brutto ist die Durchschnittspension bei Frauen.“

Sozialminister Johannes Rauch (Grüne) sendet positive Signale aus. Die Pensionsanpassung für 2024 werde auf Basis der durchschnittlichen Inflation von August 2022 bis Juli 2023 berechnet - also 9,7 Prozent - , auch wenn dies die „enorme Summe“ von 5,3 Milliarden zusätzlich kosten würde.

NEOS orten Ungerechtigkeiten
Gerald Loacker von den NEOS kritisiert, die ewige außertourliche „Erhöhung und Kostenexplosion“ sei gesetzeswidrig. „Und man will immer mehr. Die Zuschüsse zu den Beiträgen sind heuer 25, nächstes Jahr 28 Milliarden.“ Loacker ortet auch Ungerechtigkeiten: Wer 2016 mit 882 Euro in Pension ging, erhielt bis 2023 eine Erhöhung von 25,8 Prozent, mit 1000 noch 21,4 Prozent, bei 2000 nur 16 Prozent. Die Leute müssten länger arbeiten, mehr ins System einzahlen. „Oder sich mit weniger begnügen.“

Gerald Loacker (Bild: SEPA.Media | Martin Juen)
Gerald Loacker

Caritas-Präsident Michael Landau ist auf einer Linie mit SPÖ-Chef Babler, der Soforthilfen fordert. „Es geht um eine Antwort auf die Rekordinflation, die viele mit kleinen Pensionen nicht bewältigen können. Die haben kein Loch mehr, um den Gürtel enger zu schnallen.“ 

Michael Landau fordert von der Politik rasche Hilfen ein. (Bild: Gerhard Bartel)
Michael Landau fordert von der Politik rasche Hilfen ein.

Landau deutlich: „Ich halte es für eine Schande und ein Ärgernis, dass sich Mindestpensionistinnen, die ihr ganzes Leben lang hart gearbeitet haben, jetzt im Alter um Lebensmittelhilfe bei der Caritas und anderen Hilfsorganisationen anstellen müssen. Ich appelliere hier dringend an die Bundesregierung, die Mindestpensionen, das heißt den Ausgleichszulagenrichtsatz, substanziell zu erhöhen. Das sind wir den Menschen schuldig, die oft kein leichtes Leben hatten und viel für Österreich getan haben.“

Loading...
00:00 / 00:00
Abspielen
Schließen
Aufklappen
Loading...
Vorige 10 Sekunden
Zum Vorigen Wechseln
Abspielen
Zum Nächsten Wechseln
Nächste 10 Sekunden
00:00
00:00
1.0x Geschwindigkeit
Loading
Kommentare
Eingeloggt als 
Nicht der richtige User? Logout

Willkommen in unserer Community! Eingehende Beiträge werden geprüft und anschließend veröffentlicht. Bitte achten Sie auf Einhaltung unserer Netiquette und AGB. Für ausführliche Diskussionen steht Ihnen ebenso das krone.at-Forum zur Verfügung. Hier können Sie das Community-Team via unserer Melde- und Abhilfestelle kontaktieren.

User-Beiträge geben nicht notwendigerweise die Meinung des Betreibers/der Redaktion bzw. von Krone Multimedia (KMM) wieder. In diesem Sinne distanziert sich die Redaktion/der Betreiber von den Inhalten in diesem Diskussionsforum. KMM behält sich insbesondere vor, gegen geltendes Recht verstoßende, den guten Sitten oder der Netiquette widersprechende bzw. dem Ansehen von KMM zuwiderlaufende Beiträge zu löschen, diesbezüglichen Schadenersatz gegenüber dem betreffenden User geltend zu machen, die Nutzer-Daten zu Zwecken der Rechtsverfolgung zu verwenden und strafrechtlich relevante Beiträge zur Anzeige zu bringen (siehe auch AGB). Hier können Sie das Community-Team via unserer Melde- und Abhilfestelle kontaktieren.



Kostenlose Spiele
Vorteilswelt