Flutchaos in Slowenien

Grenzübergänge gesperrt, Menschen auf Hausdächern

Kärnten
04.08.2023 12:46

Nicht nur in Kärnten und der Steiermark sorgten Gewitter und Starkregen in der Nacht für Überflutungen und Muren: Seit Freitag wird auch der Norden und Nordwesten Sloweniens von schweren Überschwemmungen und Vermurungen heimgesucht. Im Kärntner Bezirk Völkermarkt sind derzeit alle Grenzübergänge zum Nachbarland für den gesamten Verkehr gesperrt.

Im Norden Sloweniens wurde die höchste Alarmstufe ausgerufen. Die Menschen sollen ihre Häuser nicht verlassen und in die oberen Stockwerke flüchten, wird geraten. Zahlreiche Orte waren durch die Fluten abgeschnitten, viele Häuser von Muren gefährdet.

Zugverkehr teilweise unterbrochen
Laut ÖBB können Züge von bzw. nach Slowenien derzeit nur ab bzw. bis Jesenice fahren. Grund dafür sind Unwetterschäden, twitterten die Bundesbahnen (siehe unten). Ein Schienenersatzverkehr für Fernverkehrszüge zwischen Jesenice und Laibach sei eingerichtet worden, es gebe vereinzelt Zugausfälle.

Laut der slowenischen Umweltagentur ARSO fielen binnen 24 Stunden mehr als 100 Millimeter Regen, was der durchschnittlichen Regenmenge eines Monats entspricht. Mehr als 1000 Einsätze innerhalb von zwölf Stunden wurden von der Zivilbehörde registriert.

Kindergarten von Feuerwehr evakuiert
Besonders von den Überflutungen betroffen ist die nur rund 20 Kilometer von der österreichischen Grenze entfernte Gemeinde Mengeš. Der dortige Kindergarten wurde von den hüfthohen Fluten überrascht. Die Feuerwehr rückte aus, um die 22 Kinder aus dem Gebäude zu evakuieren.

Überflutungen auch in Kärnten
Auch in den Kärntner Bezirken Wolfsberg, Völkermarkt und Klagenfurt-Land haben mehrere Gewitterfronten und Starkregen für Überflutungen, Straßensperren und Muren gesorgt. Mehr als 160 Feuerwehreinsätze wurden seit Donnerstagabend verzeichnet.

300 Feuerwehreinsätze in der Steiermark
Viel zu tun hatten die Einsatzkräfte auch in der benachbarten Steiermark. Der stundenlange Starkregen beschäftigte die Feuerwehren vor allem im Süden. Hunderte Einsätze wurden verzeichnet - vor allem wegen überfluteter Keller und überschwemmter Straßen.

(Bild: FF Eberndorf)

Alarmstufe rot in Slowenien
In Slowenien wurde im Norden die höchste Alarmstufe ausgerufen, weil die Regenfälle noch bis Samstag anhalten sollen. Derzeit gibt es noch keine Berichte über Opfer. Nördlich der Hauptstadt Laibach wurde in den Gemeinden Komenda und Kamnik der Notstand ausgerufen. Ganze Dörfer standen Freitagfrüh unter Wasser, der Fluss Kamniska Bistrica zerstörte eine größere Brücke.

Militärhubschrauber im Einsatz
In der Region Gorenjska kam es auch zu starken Überschwemmungen, wo Erdrutsche für zusätzliche Probleme sorgten. Zahlreiche Orte waren abgeschnitten, mehrere Häuser von Muren gefährdet. Am schlimmsten war die Lage rund um die Kleinstadt Skofja Loka, weiter westlich in der Gemeinde Ziri wurden schon am Morgen mehr als 100 Gebäude überflutet. Die meisten Straßen waren unpassierbar. In Skofja Loka wurden Menschen mit einem Militärhubschrauber ausgeflogen.

Schlimm war die Lage auch im Nordosten: Die Ortschaften Solcava und Luce im oberen Savinja-Tal waren komplett abgeschnitten. Aus Luce wird berichtet, dass Menschen Schutz auf ihren Dächern suchen. Die Menschen wurden aufgefordert, sich in die obersten Stockwerke ihrer Häuser zurückzuziehen und dort auf Militärhubschrauber zu warten. 

In der Region Koroska im Norden des Landes ertönten bereits in der Früh die Alarmsirenen. Mehrere Orte standen unter Wasser, darunter Crna na Koroskem, Prevalje und Ravne na Koroskem. Straßen waren größtenteils unbefahrbar, Brücken wurden beschädigt, was die Feuerwehreinsätze massiv erschwerte.

250 Soldaten im Einsatz
Die Drau stieg ebenfalls flussabwärts rund um die Großstadt Marburg über die Ufer. Eine weitere Flutwelle bedroht die Stadt Celje. Die dortige Bibliothek rief die Bewohner um Hilfe, um die Bücher vor der drohenden Überschwemmung zu retten. Die Autobahn zwischen Laibach und Celje war am Vormittag wegen überfluteter Fahrbahn gesperrt. Der Zivilschutz aktivierte alle verfügbaren Kräfte, im Einsatz waren auch rund 250 Soldaten.

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