Der Kampf zur Beseitigung der Hochwasserschäden ging am Sonntag in der Steiermark, Kärnten und dem Südburgenland weiter. Der Regen im Laufe der Nacht ist überall in Schauer übergegangen oder hatte ganz aufgehört. Nachströmendes Wasser und durchnässte, abrutschende Hänge sorgten für die Feuerwehren für ständig neue Einsätze und Evakuierungen. Flüsse wie Gurk oder Mur stiegen weiter stark an, andere wie die südsteirische Sulm hatten bereits die rote Hochwassermarke erreicht.
In Kärnten waren weiterhin fünf von zehn Bezirken von den Überschwemmungen betroffen. Während sich die Lage in den neuralgischen Orten St. Paul im Lavanttal und Viktring bei Klagenfurt stabilisierte, der Krisenstab der Stadt von „erstmals einer leichten Entspannung der Situation“ sprach, mussten in der Gemeinde Brückl (Bezirk St. Veit) 20 Haushalte mit rund 50 Personen wegen eines befürchteten Hangrutsches evakuiert werden. Ein Teil der Betroffenen verweigerte dies aber laut dem ORF.
Auch in der Gemeinde Keutschach (Bezirk Klagenfurt-Land) mussten 20 Häuser evakuiert werden. In Klagenfurt komme die Feuerwehr mit dem Auspumpen der Keller nicht nach, da ständig Wasser nachlaufe. Auch sei laut Stadtkommunikation das Kanalsystem am Rande der Aufnahmefähigkeit.
Bilder vom Hochwasser in Kärnten:
Grenzüberschreitende Hilfsaktionen für Slowenien
Eine Rekordzahl an Einsatzkräften stand am Samstag im Kampf gegen das Hochwasser, jeweils 2.500 Feuerwehrleute in Kärnten und der Steiermark. Die beiden Landesregierungen bzw. die Bundesregierung sicherten rasche Hilfe zu. Auch Feuerwehren aus anderen Bundesländern, konkret Niederösterreich, halfen. Trotz der extremen Belastung gab es auch grenzüberschreitende Hilfsaktionen. Im slowenischen Mežica half die Besatzung eines Notarzteinsatzfahrzeuges aus dem Bezirk Völkermarkt. Die Rettungskräfte konnten ein 14 Tage altes Baby wohlbehalten gemeinsam mit seiner Mutter ins Klinikum Klagenfurt bringen. In der Nacht auf Sonntag konnten Kärntner Feuerwehrleute auch Kärntner Urlauberfamilien nach Hause bringen, die vom Hochwasser auf einem slowenischen Campingplatz überrascht worden waren.
Bilder vom Hochwasser in der Steiermark:
Orte in Slowenien werden von Kärnten aus versorgt
Darüber hinaus wurden weiterhin mehrere slowenische Orte, die nur von Kärnten aus erreichbar waren, von dort aus versorgt. Mache Schadereignisse wirkten sich auch grenzüberschreitend aus - so war die Lavamünder Straße (B80) an der Staatsgrenze in beiden Richtungen gesperrt, weil auf slowenischer Seite eine Brücke beschädigt wurde.
Pegel der Mur stieg deutlich an
In der Steiermark sank in den meisten betroffenen Gebieten der Pegel der Flüsse und Bäche. Jener der Mur stieg jedoch deutlich an, wie eine Übersicht der Landesregierung Steiermark zeigte. Sowohl in Graz als auch in Mureck an der slowenischen Grenze wurden höhere Pegel gemessen. Dies wurde vor allem im Nachbarland Slowenien mit großer Sorge gesehen. Dort war nämlich am Samstag bereits ein Damm gebrochen, mehrere Orte mit hunderten Bewohnern mussten vorsorglich evakuiert werden.
Die steirische Landesspitze zeigte sich nach den Terminen in der Region betroffen vom Ausmaß der Schäden, die in manchen Gebieten aufgetreten sind. Das Ausmaß sei zurzeit noch nicht abschätzbar, so Landeshauptmann Christopher Drexler (ÖVP) und Stellvertreter. Anton Lang (SPÖ) unisono. Man werde sich für eine rasche Unterstützung von besonders betroffenen Privathaushalten wie auch der betroffenen Gemeinden einsetzen. Laut dem dafür auch zuständigen Lang dürften die Schäden an Gemeinde-, Landes- und Bundesstraßen enorm sein.
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