Der Wasserstand geht zurück, doch die Spur der Verwüstung im Süden Österreichs ist enorm. 15.000 Feuerwehrleute stehen seit vergangener Woche im Dauereinsatz.
Nach wie vor bis zu den Schienbeinen reicht das Wasser in vielen Kärntner Wohnhäusern, Keller sind zum Teil sogar noch komplett geflutet. „Es will einfach nicht weichen. Über unserer Siedlung haben sich fünf Bäche gebildet, die auf unsere Häuser hinabgestürzt sind. Die Pumpen laufen nach wie vor auf Hochtouren“, schildert Günther Krainer, der im Klagenfurter Stadtteil Viktring wohnt.
„Alles ist zerstört“
Aber auch in Unterkärnten kämpfen Bewohner noch immer gegen die Wassermassen an. Helmuth Krobath aus St. Paul im Lavanttal konnte seinen Keller zwar relativ rasch wieder auspumpen, zurück bleibt jedoch ein Bild der Verwüstung. „Alles, was dort gelagert wurde, ist nun zerstört“, sagt der betroffene Lavanttaler.
In den überschwemmten Kellern herrscht außerdem akute Stromschlaggefahr. „Es ergeht der dringende Aufruf an die Bevölkerung, nicht in das Wasser im betroffenen Bereich der Stromquelle zu treten“, heißt es seitens des Kärntner Krisenstabes. Bundesheer und Feuerwehr stehen nach wie vor im Aufräumeinsatz, haben kaum eine Verschnaufpause.
Feuerwehrleute beschimpft
„Was mich in diesem Zusammenhang aber wirklich nachdenklich stimmt, ist der Umgang von kleinen Teilen der Bevölkerung mit den Einsatzorganisationen. Wasserretter haben mir geschildert, dass sie mit Blaulicht und Folgetonhorn auf einem Radweg unterwegs waren und angepöbelt wurden, dass sie gefälligst auf der Straße fahren sollen. Feuerwehrleute sind beschimpft worden, weil sie Keller nicht ausgepumpt, aber die Bevölkerung über die Zivilschutzwarnung informiert haben“, zeigt sich Katastrophenschutzreferent Daniel Fellner bestürzt.
Auch in der Steiermark hat das große Aufräumen begonnen. Bis Montag wurden 400 Murenabgänge verzeichnet. Einer davon riss in St. Johann im Saggautal das Elternhaus von Manfred Neukam mit. „Zuerst hat es das Heizhaus weggerissen, die zweite Mure zerstörte das Elternhaus“, sagt der Steirer unter Tränen. Sein Leben hat er zum Glück behalten. In Slowenien starben sechs Menschen durch die Naturgewalt.
Aufgrund der aktuellen Unwetter- und Hochwasser-Ereignisse stehen viele Menschen in den betroffenen Gebieten vor den Trümmern ihrer Existenz. Bitte helfen Sie mit Ihrer Spende!
Für Kärnten: AT45 3900 0000 0591 9006
Für die Steiermark: AT15 2081 5000 4456 9523
Kennwort: Hochwasser
Die Spende ist steuerlich absetzbar.
Kommentar: Die Leserfamilie der „Krone“ hilft!
Wasser ist der Stoff des Lebens, voller Energie. Aber wenn es in solchen Mengen vom Himmel fällt wie in den vergangenen Tagen und Wochen speziell in Kärnten und der Steiermark, wenn Rinnsale zu Bächen und Bäche zu Flüssen werden, über die Ufer treten, Hänge unterspülen und Häuser fluten, wenn der Boden das Nass nicht mehr schlucken kann, sich zerstörerische Muren bilden, dann werden Existenzen vernichtet - und Lebensträume platzen. Vieles kann repariert werden, manches ist unwiederbringlich verloren. Der Verzweiflung folgt oft auch finanzielle Not, weil bei Weitem nicht alles versichert sein kann und öffentliche Hilfe begrenzt ist.
Deshalb haben wir von der „Krone“ unseren Verein „Krone-Leser helfen“ - „Die Krone hilft“ gegründet. Um mit der solidarischen Kraft der „Krone“-Leserfamilie in solchen Fällen rasch, unbürokratisch und effizient helfen zu können. Alle Spenden können steuerlich abgesetzt werden; dazu Name und Geburtsdatum eintragen, nebst Kennwort und Spendensumme.
Und noch etwas: Bei unserem Hilfsverein kommt wirklich jeder Cent zu den Begünstigten! Die gesamte Arbeit wird von unseren Teams gemacht, externe Kosten werden von der „Krone“ getragen. Helfen Sie mit, zu helfen! Wir zeigen auch, was wir mit Ihrem Geld tun; etwa auf www.kronehilft.at. Ein herzliches Danke im Voraus!
Hannes Mößlacher, Vereinsobmann
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