Die Koalition zwischen ÖVP und SPÖ in der Steiermark ist über weite Strecken harmonisch. Dennoch schließt der rote Parteichef Anton Lang nun eine Koalition mit der FPÖ nach der Wahl 2024 nicht explizit aus - im Gegensatz zum neuen Bundesparteichef Andreas Babler.
Erst am Samstag hatte Babler, der ja eine sommerliche „Comeback-Tour“ quer durch Österreich absolvieren will, im „Ö1-Mittagsjournal“ die FPÖ als möglichen Koalitionspartner auf Bundesebene dezidiert ausgeschlossen. Soweit will der steirische Parteichef und Landeshauptmann-Stellvertreter Anton Lang nicht gehen: Eine mögliche Koalition mit der FPÖ schloss er in einem Interview mit der APA nicht aus.
„Die Frage stelle ich mir heute aber nicht“, schränkte Lang ein. „Ich kann sagen, dass wir mit der ÖVP eine sehr gut funktionierende Zusammenarbeit haben.“ Auch ÖVP-Landeshauptmann Christopher Drexler betont das immer wieder und wirbt auch auf Bundesebene für eine mögliche künftige schwarz-rote Zusammenarbeit.
Langs Wahlziel: Nummer 1 werden
Trotz Harmonie in der Grazer Burg formuliert Lang - wie bereits mehrmals in der Vergangenheit - als Ziel, bei der Landtagswahl 2024 „als Erster über die Ziellinie zu gehen“. Eine Vorverlegung des Termins schloss er „mit Stand heute“ aus. 2019 hatte ja der frühere Landeshauptmann Hermann Schützenhöfer die SPÖ, damals noch unter Michael Schickhofer, überrumpelt.
Lang zu Babler: „Bin optimistisch“
Lang sieht den neuen SPÖ-Chef Babler auf einem guten Weg: „Es kommt ihm zugute, dass er als Bürgermeister gerne draußen bei den Leuten ist. Wenn er das wie bisher macht, bin ich optimistisch, dass er gut ankommt.“ Er habe ein „gutes Gefühl“ und sieht es nicht als Nachteil, dass der Parteivorsitzende mangels Nationalratsmandat nicht bei den Parlamentsdebatten medial vertreten ist.
Es kommt Andreas Babler zugute, dass er als Bürgermeister gerne draußen bei den Leuten ist.
Der steirische SPÖ-Chef Anton Lang
Auf die Aussagen von Tirols SPÖ-Chef Georg Dornauer, der unter anderem auf eine restriktive Migrationspolitik gepocht und eine Neuausrichtung der Bundes-SPÖ „hin zu den Lebensrealitäten der Menschen“ gefordert hatte, wollte Lang nicht eingehen: „Es ist nicht meine Art, über Medien Ratschläge zu geben. Das ist seine Meinung und er wird sich dabei schon etwas gedacht haben. Ich werde das nicht kommentieren“, gab sich Lang - wie auch schon in der jahrelangen Diskussion um Pamela Rendi-Wagner - diplomatisch.
FPÖ ist erfreut
Die FPÖ zeigte sich in einer ersten Reaktion erfreut darüber, dass Lang eine Koalition mit den Freiheitlichen nicht ausschließt: Lang beteilige sich nicht „an der Ausgrenzungspolitik seines marxistischen Bundeschefs Andreas Babler“, meinte der steirische FPÖ-Landesparteisekretär Stefan Hermann in einer Aussendung. Dies sei „ein grundvernünftiger und demokratiepolitisch begrüßenswerter Zugang“.
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