Jenes Unwetter, dass auch in Bayern heftige Schäden angerichtet hatte, ist am Samstag auch über den Nordosten Österreichs gezogen. Die Feuerwehren befanden sich im Dauereinsatz. Neben Starkregen und stellenweise Hagel tobten heftige Stürme, Bäumen wurden entwurzelt. Auch in Wien blitzte es in den Abendstunden heftig (siehe Video oben).
Die aus Bayern kommende Unwetterfront traf gegen 18 Uhr in Oberösterreich ein und breitete sich in enormer Geschwindigkeit über das gesamte Bundesland aus, wie die Landeswarnzentrale am Abend mitteilte. Innerhalb von nur einer Stunde gingen 512 Notrufe bei der Feuerwehr ein. Aufgrund des starken Regens waren Unterführungen mit Wasser vollgelaufen, Keller überflutet und Straßenzüge überschwemmt. Durch die heftigen Sturmböen wurden zudem Dächer abgedeckt, umgestürzte Bäume blockierten Straßen und beschädigten Stromleitungen.
„Das ist ja wie Weltuntergang“
In Linz hatte der Sturm ebenfalls für Unruhe gesorgt. „Man sieht die Hand vor Augen nicht mehr. Unheimlich wie zappenduster es jetzt geworden ist. Das ist ja wie ein Weltuntergang“, so „Krone“-Redakteur Gerald Schwab, der vor Ort war.
Personen aus Fahrzeugen befreit
Besonders dramatisch stellte sich die Lage in den Bezirken Braunau und Schärding dar. Hier mussten mehrere eingeschlossene Personen aus Fahrzeugen befreit werden. Auch mehrere Brandeinsätze, unter anderem der Brand einer Maschinenhalle in Pierbach, forderten die Einsatzkräfte.
Zahlreiche Bäume entwurzelt
In Salzburg waren am Abend wegen der heftigen Unwetter 420 Einsatzkräfte der Feuerwehren im Einsatz. Betroffen war vor allem der nördliche Flachgau. Der Landesfeuerwehrverband meldete demnach insgesamt 88 Einsätze. Am Wolfgangsee, Irrsee, Mondsee und Holzöstersee gab es zudem mehrere Einsätze der Wasserrettung aufgrund des Gewitters. Menschenrettungen und Bootsbergungen wurden unternommen. Das Unwetter brachte Starkregen und Orkanböen, zahlreiche Bäume wurden entwurzelt.
In Bürmoos musste ein Mehrparteienhaus vorsorglich teilweise evakuiert werden, meldete der Salzburger Katastrophenschutz. Durch heftige Sturmböen im nördlichen Flachgau drohten Bäume auf das Haus zu stürzen. Sechs bis acht Personen seien betroffen, hieß es. Um kein Risiko einzugehen, durften die oberen Stockwerke des Hauses derzeit nicht benutzt werden, bis Forstexperten die genaue Gefahrenlage eingeschätzt haben. Dann soll über die weitere Vorgehensweise entschieden.
Heftiger Sturm in Tirol
Ein kurzes, aber heftiges Unwetter sorgte am Samstagnachmittag auch in Tirol für mehrere Feuerwehreinsätze. Starke Sturmböen fegten speziell über die Stadt Kufstein. Dort wurden etwa mehrere Bäume „entwurzelt“ und landete auf einem geparkten Auto.
In Wien kam es in den späten Abendstunden zu heftigen Gewittern mit Sturm und Hagel. Das Blitzortungssystem ALDIS zeigte gegen 22 Uhr die Gewitter-Hotspots über Wien und dem Waldviertel an. Ob die Gewitter allerdings die ersehnte Abkühlung nach der Hitzewelle bringen, bleibt abzuwarten.
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