Massive Einsparungen des AMS wie zuletzt im Most- und Waldviertel machen auch vor Schwechat nicht halt. Der Kampf um den Erhalt der sozialen Vorzeigeprojekte wird in den ohne infrastrukturschwachen Regionen nun härter. Denn dort erfüllen diese Projekte mehr Aufgaben als „nur“ die Rückführung in den Arbeitsmarkt.
Auch die Arge Chance in Schwechat soll auf der schwarzen Liste des AMS stehen, betonen Nationalrat Rudolf Silvan und Bürgermeisterin Karin Baier (beide SPÖ). Laut „Krone“-Infos dürfte nach dem ersten Wirbel der Erhalt für dieses Projekts – genauso wie für zwei Initiativen im Bezirk Amstetten – gesichert sein, allerdings mit Abstrichen. Im Waldviertel macht die SPÖ jetzt ebenfalls mobil und kämpft für die Projekte, deren Transitarbeitsplätze vom AMS im Kampf gegen die Langzeitarbeitslosigkeit zuletzt gefördert wurden.
Ohne diese Einrichtungen nimmt man vielen Menschen jegliche Chance, am Arbeitsmarkt teilzunehmen
Bezirks-SPÖ Zwettl
Resolution an Kocher, Kern und Rosenkranz
Denn im infrastrukturschwachen Raum erfüllen soziale Leuchtturmprojekte wie die Firma Eibetex in Waidhofen an der Thaya - seit 33 Jahren! - weit mehr Aufgaben, als „nur“ Menschen wieder in das Erwerbsleben zurückzuführen. „Viele, darunter Langzeitarbeitslose, Behinderte oder Menschen mit mehrfachen Einschränkungen erhalten in diesen Einrichtungen wichtige Unterstützung. Ohne sie nimmt man vielen Menschen jegliche Chance, am Arbeitsmarkt teilzunehmen“, heißt es in der roten Resolution aus dem Bezirk Zwettl. Darin fordert man Arbeitsminister Martin Kocher, Landesrätin Susanne Rosenkranz und AMS-NÖ-Chefin Sandra Kern auf, diese für Menschen und Region wichtigen Projekte fortzuführen und sie finanziell langfristig abzusichern.
Ex-AMS-Chef kritisiert Arbeitsminister
„Es ist falsch, mitten in der Wirtschaftskrise in strukturschwachen Regionen Projekte zu streichen“, kritisiert SPÖ-Landesparteichef und Sandra Kerns Vorgänger beim AMS, Sven Hergovich. „Es ist immer das Gleiche: Erst große Worte, letztendlich wird das Waldviertel aber vergessen und benachteiligt“, stimmt Bezirksparteichef Herbert Kraus ein.
Landesrätin baut auf Gespräche
Susanne Rosenkranz bemühe sich als Arbeitsmarkt-Landesrätin, das Gespräch mit den Akteuren voranzutreiben. Entscheidungsgewalt hat sie keine, denn das Land tritt meist nur als Kofinanzierer der wichtigen Projekte auf.
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