Bei der ersten Konferenz der Bundes-KPÖ und den steirischen Genossen seit 20 Jahren wurden am Samstag in Graz die Spitzenkandidaten für die Nationalratswahl gewählt. An vorderster Front steht mit Tobias Schweiger ein gebürtiger Steirer.
Eine rote Flagge mit Hammer und Sichel wehte am Samstag vor der Parteizentrale der Grazer KPÖ und rund 300 gut gelaunte Genossen tummelten sich im Volkshaus. Zum ersten Mal seit 20 Jahren kamen die Bundes-KPÖ und die steirischen Kommunisten zu einer gemeinsamen Parteikonferenz zusammen, um sich auf die Nationalratswahl 2024 einzuschießen.
Partei-Frischlinge an der Spitze
Der gebürtige Grazer Tobias Schweiger wurde mit 88,9 Prozent der Stimmen in seiner Rolle als Spitzenkandidat bestätigt. Der 33-Jährige war einst bei den Jungen Grünen und zählt zu jenen, die 2017 im Zuge der Streitigkeiten mit der damaligen Vorsitzenden Eva Glawischnig aus der Partei geworfen wurde. Er hat 2020 bei der KPÖ angedockt, wo er aktuell Bundessprecher ist.
Auf Platz zwei folgt die Salzburgerin Bettina Prochaska. Die 55-Jährige arbeitet seit 40 Jahren in der Pflege und ist durch die Erfahrungen in der Corona-Pandemie als Quereinsteigerin zu den Kommunisten gestoßen.
„Kein soziales Gewissen im Parlament“
Die KPÖ will mit ihren Kernthemen wie Mieten und Wohnen oder Pflege den Sprung in den Nationalrat schaffen. „Momentan gibt es im Parlament kein soziales Gewissen“, sagt Schweiger. Listenzweite Prochaska will sich vor allem den Thema Pflege und Gesundheit verschreiben.
Die Grazer Stadtchefin Elke Kahr ist guter Dinge, dass der Einzug in den Nationalrat gelingen kann und die KPÖ „den arbeitenden Menschen im Land wieder eine Stimme gibt“.
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