„Gerechter Lohn“

AK-Präsidentin unterstützt Metaller-Forderungen

Politik
19.11.2023 14:11

Arbeiterkammer-Präsidentin Renate Anderl will Wertschätzung und einen fairen Abschluss bei den Metaller-Verhandlungen. Die geforderten 11,6 Prozent seien ein gerechter Lohn, sagte sie am Sonntag in der ORF-„Pressestunde.“

Schließlich sei die Inflation hoch. Die Proteste in der Metallbranche - an einem hat Anderl selbst teilgenommen (siehe Video oben) - würden nicht aus Jux und Tollerei erfolgen. Einmalzahlungen, die die Arbeitgeberinnen und Arbeitgeber derzeit bieten, könnten „nur der Schnittlauch am Brot sein.“ Darüber hinaus seien hohe Abschlüsse nicht für die hohe Teuerung verantwortlich. „Wir haben keine Lohn-Preis-Spirale, wir haben eine Preis-Lohn-Spirale.“ Gerade die Betriebe, die in der Pandemie Hilfszahlungen erhalten hätten, würden jetzt umgekehrt fordern, dass ihre Mitarbeitenden die Hilfszahlungen der öffentlichen Hand berücksichtigen sollen. Das sei „verwunderlich.“

Arbeiterkammer-Präsidentin Renate Anderl (Bild: APA/TOBIAS STEINMAURER)
Arbeiterkammer-Präsidentin Renate Anderl

Gegen höheres Pensionsantrittsalter
Zudem sprach sich Anderl in der „ORF“-Pressestunde gegen ein höheres Pensionsantrittsalter und für eine Reduktion der Arbeitszeit aus. Wichtig sei es etwa, den Menschen auch im Alter einen Verbleib im Arbeitsleben zu ermöglichen. „Was nützt mit 67 (gesetzlich, Anm.), wenn die Leute trotzdem mit 63 in Pension gehen?“, fragte sie. 

Zur Arbeitszeitreduktion hielt die Präsidentin der Arbeiterkammer fest, dass es diese in der Geschichte immer wieder gegeben habe. Ihr nach solle außerdem Vermögen besteuert werden. Die zuletzt von der Wiener SPÖ geforderte Abschaffung von Schulnoten und Alternativen zur Matura unterstützt Anderl auch. Die Matura habe als Schlüssel zu weiterer Bildung ohnehin an Bedeutung verloren und die Schülerinnen und Schüler bekämen auch ein Zeugnis ihrer Abschlussklasse.

Zustimmung von SPÖ, Kritik von FPÖ
Zustimmung zu den Aussagen kam wenig überraschend von der SPÖ. „Anstatt Konzernen weiter Steuergeschenke zu machen und ihnen die Möglichkeit von Steuertricks zu bieten, müssen wir sie zur Kasse bitten. Wer jetzt gegen Millionärssteuern ist, macht Politik für die Superreichen im Land“, sagte SPÖ-Bundesgeschäftsführerin Sandra Breiteneder in einer Aussendung am Sonntag. Die Vorschläge der Partei würden nur die reichsten zwei Prozent treffen, keine Häuslbauerinnen und Häuslbauer.

FPÖ-Sozialsprecherin Dagmar Belakowitsch (Bild: APA/ROBERT JAEGER)
FPÖ-Sozialsprecherin Dagmar Belakowitsch
SPÖ-Bundesgeschäftsführerin Sandra Breiteneder (Bild: APA/HELMUT FOHRINGER)
SPÖ-Bundesgeschäftsführerin Sandra Breiteneder

Kritik kam hingegen von der FPÖ. Der Auftritt Anderls sei wieder „ein Lehrbeispiel für rotes Bonzentum und Sonntagsreden-Politik“ gewesen. Die SPÖ würde eine „völlig falsche Regierungspolitik“, die zu Teuerung, Wohlstandsverlust und Armutsgefährdung geführt hätte, selbst mittragen, sagte FPÖ-Sozialsprecherin Dagmar Belakowitsch in einer Aussendung.

Loading...
00:00 / 00:00
Abspielen
Schließen
Aufklappen
Loading...
Vorige 10 Sekunden
Zum Vorigen Wechseln
Abspielen
Zum Nächsten Wechseln
Nächste 10 Sekunden
00:00
00:00
1.0x Geschwindigkeit
Loading
Kommentare
Eingeloggt als 
Nicht der richtige User? Logout

Willkommen in unserer Community! Eingehende Beiträge werden geprüft und anschließend veröffentlicht. Bitte achten Sie auf Einhaltung unserer Netiquette und AGB. Für ausführliche Diskussionen steht Ihnen ebenso das krone.at-Forum zur Verfügung. Hier können Sie das Community-Team via unserer Melde- und Abhilfestelle kontaktieren.

User-Beiträge geben nicht notwendigerweise die Meinung des Betreibers/der Redaktion bzw. von Krone Multimedia (KMM) wieder. In diesem Sinne distanziert sich die Redaktion/der Betreiber von den Inhalten in diesem Diskussionsforum. KMM behält sich insbesondere vor, gegen geltendes Recht verstoßende, den guten Sitten oder der Netiquette widersprechende bzw. dem Ansehen von KMM zuwiderlaufende Beiträge zu löschen, diesbezüglichen Schadenersatz gegenüber dem betreffenden User geltend zu machen, die Nutzer-Daten zu Zwecken der Rechtsverfolgung zu verwenden und strafrechtlich relevante Beiträge zur Anzeige zu bringen (siehe auch AGB). Hier können Sie das Community-Team via unserer Melde- und Abhilfestelle kontaktieren.



Kostenlose Spiele
Vorteilswelt