Der Wintereinbruch mit viel nassem Neuschnee sorgt für allem in der Obersteiermark für Chaos und fordert die Einsatzkräfte. Es gab zahlreiche Unfälle, aktuell sind rund 20.000 Haushalte ohne Strom. Vor allem das Murtal ist stark betroffen, Haushalte könnten die ganze Nacht ohne Strom bleiben.
Der Wintereinbruch hat die Einsatzkräfte vor allem im Norden der Steiermark in Atem: Allein im Bezirk Liezen sind aktuell 300 Feuerwehrmänner unterwegs: „Die Einsatz-Szenarien reichen von umgestürzten Bäumen auf Verkehrswege und Stromleitungen bis zu Verkehrsunfällen und hängengebliebenen Lkw“, berichtet Christoph Schlüßlmayr vom Bereichfeuerwehrkommando.
20.000 Haushalte ohne Strom
Vor allem die umgestürzten Bäume wirken sich auch auf die Stromversorgung aus: Bis zu 20.000 Haushalte sind in der Steiermark derzeit ohne Strom. Das betrifft hauptsächlich das Murtal, aber auch das Ennstal und den Raum Leoben. „Die Lage hat sich verschärft. Besonders im Norden. Rund 600 Trafostationen sind momentan außer Betrieb. Auch eine Hochspannungsleitung ist defekt. Unsere Techniker arbeiten auf Hochbetrieb“, sagt Urs Harnik, Sprecher der Energie Steiermark.
Die betroffene Hochspannungsleitung liegt laut Harnik mitten im Wald, was die Reparatur erheblich erschwert. So wie es aktuell aussieht, könnte es noch mindestens die ganze Nacht über dauern, bis die Stromversorgung wieder hergestellt ist.
Mobilfunknetz droht zusammenzubrechen
Laut Energie Steiermark könnte im Zuge der Leitungsschäden auch das Mobilfunknetz in betroffenen Regionen ausfallen. In Notfällen kann man in solchen Fällen im nächsten Feuerwehrhaus telefonieren.
Auf der A2 bei Modriach verlor ein Lkw-Fahrer die Kontrolle über sein Fahrzeug. Beim Eintreffen der Feuerwehr Modriach war eine leicht verletzte Person bereits aus dem Fahrzeug ausgestiegen - eine weitere schwerer verletzte Person war zwischen den beiden Sitzen in der Fahrerkabine eingeklemmt und konnte sich aufgrund starker Schmerzen nicht selbst aus dem Fahrzeug befreien.
Der Verletzte konnte aus dem Fahrzeug befreit und dem Rettungsdienst übergeben werden. Aktuell läuft die Bergung des Fahrzeugs durch ein Spezialunternehmen.
Lkw hängen fest, Straßen gesperrt
Auf der Pyhrnautobahn Richtung Graz, zwischen Treglwang und Wald am Schoberpass, steckten zeitweise bis zu 30 Lastwagen fest. Es wird empfohlen, über die B 113 auszuweichen. Ebenso war die Ennstal-Straße (B 320) Richtung Schladming bei Gröbming gesperrt. Die Feuerwehr musste zahlreiche umgestürzte Bäume beseitigen - mittlerweile ist die Sperre aufgehoben, es besteht jedoch Kettenpflicht für Lkw ab 7,5 Tonnen. Auch die L 704, die Sölkpass Straße zwischen Baierdorf und Stein Sölkpass ist in beiden Richtungen gesperrt.
Auf der B78 bei Obdach kam zudem ein Lkw-Lenker (27) aus Slowenien auf der Schneefahrbahn in einer Kurve ins Schleudern und touchierte den Pkw einer 35-jährigen Kärntnerin. Die 35-Jährige erlitt bei diesem Unfall schwere Verletzungen, konnte jedoch nach ambulanter Behandlung im LKH Murtal/Standort Judenburg bereits wieder in häusliche Pflege entlassen werden. An ihrem Pkw entstand ein Totalschaden.
Noch vor dem großen Schneefall kam bei Lichendorf in der südoststeirischen Gemeinde St. Stefan im Rosental ein Pkw-Lenker mit seinem Fahrzeug von der regennassen Straße ab und krachte gegen einen Baum. Ein vorbeifahrender Traktorfahrer bemerkte den Pkw und alarmierte sofort die Rettungskräfte. Der Lenker wurde verletzt ins Spital gebracht.
Schneefall hält bis Sonntag an
Daran dürfte sich auch in den kommenden Stunden nichts ändern: „Wir erwarten in der nördlichen Landeshälfte wirklich starken Schneefall mit tiefwinterlichen Bedingungen“, sagt Ubimet-Meteorologe Steffen Dietz auf Anfrage zur „Krone“. Vor allem entlang des Alpennordkammes müsse man mit kräftigem Niederschlag rechnen. Aktuell gibt es für die gesamte Obersteiermark eine Schnee-Warnung.
Bis zu minus 18 Grad
Nach dem Schneefall, der bis Sonntagabend im ganzen Land ausklingen soll, kündigt sich übrigens eine Frost-Periode an: „Bis zu minus 18 Grad könnte es in der Nacht auf Montag in Gröbming geben, minus 17 sind für Zeltweg prognostiziert“, sagt Diez.
Auch in den südlichen Landesteilen sowie in Graz soll es bis zu minus zehn Grad bekommen.
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