Zu Jahresende wird ordentlich gefeiert. Nicht nur in den eigenen vier Wänden, sondern vor allem auch draußen. Dass es dort auch mal lauter zugehen kann, weiß jeder. Das Land Tirol will vor dem Jahreswechsel das Bewusstsein in der Bevölkerung erhöhen.
Für manche gehört in der Silvesternacht ein Feuerwerk mit Raketen und Knallkörpern dazu. Jedoch sind die negativen Auswirkungen auf die Natur und die Umwelt groß, wie Naturschutzlandesrat René Zumtobel (SPÖ) warnt: „Wir setzen uns das ganze Jahr dafür ein, unsere Natur zu schonen, weniger Müll zu produzieren, die Luftqualität zu steigern und unseren gesamten Lebensraum zu schützen und das sollten wir auch zu Silvester tun.“
Deshalb appelliert er an alle, auch in der Nacht zum neuen Jahr den Umwelt- und Klimaschutz nicht über Bord zu werfen. Durch Feuerwerke steigt die gemessene Feinstaubbelastung jedes Jahr um den Jahresbeginn um ein Vielfaches. Generell nimmt die gemessene Belastung zum Jahreswechsel in Tirol seit einigen Jahren kontinuierlich ab. „Viele Menschen haben bereits erkannt, dass Feuerwerke und Böller nicht mehr zeitgemäß sind, einige Gemeinden und Tourismusverbände verzichten zum Jahreswechsel ebenso darauf und bieten schöne Alternativen wie Lichtershows an. Die Richtung stimmt“, so Zumtobel.
Da ein Großteil der durch Raketen und Knallkörper freigesetzten Feinstaubpartikel so klein ist, dass diese Teilchen bis in die Lunge und teils sogar in den Blutkreislauf vordringen können, stellen sie eine Belastung für die Gesundheit dar.
Sowohl Haustiere als auch Wildtiere werden durch die lauten Knallkörper verängstigt und traumatisiert. Das Abfeuern von Raketen oder Knallern und Böllern in der Nähe von Wohngebieten und Ställen ist ein absolutes No-Go.
LHStv. Josef Geisler (ÖVP)
Bild: Birbaumer Christof
Probleme auch durch Lärm und Müll
Doch nicht nur die Luftqualität wird zu Silvester beeinträchtigt - auch eine große Menge an Restmüll wird jedes Jahr durch Feuerwerke erzeugt. Die enthaltenen toxischen Schwermetallpartikel wie Blei, Nickel, Arsen und Cadmium werden zunächst durch die Explosion in der Luft freigesetzt und gelangen nach dem Absinken in Böden und Gewässer und damit auch in den Nahrungskreislauf von Menschen und Tieren.
Appell an Bevölkerung
Das laute Knallen und das helle Licht verschrecken zudem sowohl Wild-, Nutz- als auch Haustiere. Auch Agrar- und Tierschutzlandesrat Josef Geisler (ÖVP) appelliert: „Grundsätzlich ist das Abfeuern von Feuerwerkskörpern im Ortsgebiet verboten. Ich bitte die Bevölkerung, bei all der Freude über den Jahreswechsel die Tiere nicht zu vergessen. Sowohl Haustiere als auch Wildtiere werden durch die lauten Knallkörper verängstigt und traumatisiert. Das Abfeuern von Raketen oder Knallern und Böllern in der Nähe von Wohngebieten und Ställen ist ein absolutes No-Go.“
Das bundesweit geltende Pyrotechnikgesetz verbietet generell das Abfeuern von Feuerwerkskörpern im Ortsgebiet. Sonstige Großfeuerwerke oder Aktionen mit Feuerwerken bedürfen einer Genehmigung seitens der zuständigen Verwaltungsbehörde.
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