"Die gute Nachricht zuerst: Bei all den betroffenen Personen hat es nicht einen Verletzten gegeben", schilderte der Lungauer Katastrophenreferent Philipp Santner. Die gewaltigen Massen gerieten kurz nach 15 Uhr in Bewegung und verschütteten den Winkelweg im hinteren Göriachtal komplett. Eine Urlauberfamilie befand sich genau zu dem Zeitpunkt mit ihrem Auto dort - sie konnte sich gerade noch rechtzeitig befreien.
Einsatz funktionierte reibungslos
Insgesamt 55 Einheimische und Touristen waren von den bis zu sieben Meter hohen Erd- und Geröllmassen eingeschlossen. In einem perfekt organisierten Einsatz halfen dann Feuerwehr, Polizei, Rotes Kreuz, Bergrettung und Vertreter der Bezirkshauptmannschaft den Menschen aus der Gefahrenzone. Unter ihnen war auch Göriachs Bürgermeister Reinhard Radebner, der den Personen über die Schlammmassen half. Alle Betroffenen wurden mit Decken versorgt und zu Fuß nach Göriach gebracht.
"Elf ältere Personen, die nicht mehr gut gehen konnten, und ein Kind sind mit dem Polizeihubschrauber 'Libelle' vom Hüttendorf und der Landawirseehütte hinausgeflogen worden. 17 Autos stehen noch in der Zone. Wir konnten alle den betroffenen Urlaubern und Einheimischen zuordnen", so Santner. Bis in die Nachtstunden wurde keine Person bei der Polizei als vermisst gemeldet.
Blitzschlag legte Seilbahn in Werfen lahm
Im Tennengebirge legte ebenfalls am Donnerstagnachmittag ein Blitz die Seilbahn zur Eisriesenwelt Werfen lahm. "Beim Versuch, die Bahn nach dem Gewitter wieder einzuschalten, hat sich gezeigt, dass ein Blitz in die Steuereinheit eingeschlagen ist", berichtete Friedrich Oedl, Geschäftsführer der Touristenattraktion.
Zu diesem Zeitpunkt befanden sich rund 150 Menschen im Bereich der Höhle und dem Ödlhaus unmittelbar bei der Bergstation auf 1.586 Metern. Die Besucher wurden daraufhin in Gruppen von Höhlenführern, Seilbahnangestellten und Hüttenmitarbeitern 500 Höhenmeter steil nach unten geführt. "Wir haben das den Leuten angeboten, weil der rund einstündige Fußmarsch der schnellste Weg ins Tal ist." Bis auf eine 30-jährige Urlauberin aus Deutschland, die sich beim Abstieg am linken Bein verletzte, kamen alle Besucher heil im Tal an.
Steirische Bundesstraße von Muren verschüttet
Auch in der Steiermark wüteten am späten Donnerstagnachmittag heftige Unwetter mit schweren Regenfällen. Im Bezirk Murau kam es zu mehreren Murenabgängen. Die B95 wurde dabei stellenweise bis zu zwei Meter hoch und zehn Meter breit verschüttet (Bilder 6, 7). Die Insassen eines Pkws, der zwischen zwei Muren eingeschlossen war, mussten von der Feuerwehr aus der Gefahrenzone gerettet werden.
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