Die steirischen Omas und Opas for Future steigen auf ihre E-Bikes, um für das Klima zu „klingeln“. Mit ihrer Forderung nach einer nachhaltigen Verkehrswende im Gepäck machen sie sich auf den Weg von Leibnitz nach Wien, wo sie die Grüne Ministerin Leonore Gewessler empfängt.
Liz Pabst ist neunfache Oma – und seit etwa eineinhalb Jahren auch Oma for Future. Für ihre Pension hatte sie sich vorgenommen, nach vielen Jahren Arbeit im Sozialbereich etwas kürzerzutreten. Sie wollte mehr lesen und mehr musizieren. Dann flatterte ihr bei einer Veranstaltung ein Flyer zu – und ihre aktivistische Seite wurde neu entflammt.
„In meiner Jugend habe ich mich schon bei Amnesty International engagiert“, erzählt die heute 60-Jährige. Nun hat sie mit den Omas und Opas for Future Steiermark eine neue ehrenamtliche Leidenschaft gefunden. Das größte diesjährige Projekt stellt die Gruppe jetzt vor: eine 266 Kilometer lange Radtour von Leibnitz nach Wien, auf der sie ihre Forderungen für eine Verkehrswende einbringen. Gemeinsam machen sie sich für die Temporeduktion bei Autos und den Ausbau von Fußgänger-, Rad- und Öffinetzen stark.
Los geht es am 13. Mai vor dem Leibnitzer Rathaus. Bei ihrem ersten Zwischenstop in Graz werden die sieben steirischen Omas und Opas von der Grünen Vizebürgermeisterin Judith Schwentner empfangen. Weiter führt sie ihre Route über Frohnleiten, Kapfenberg und Baden, bis sie fünf Tage später in Wien ankommen wollen. Dort wird auch Umweltministerin Leonore Gewessler (Die Grünen) ihr Manifest entgegennehmen. Ihr Aktion „Klingeln fürs Klima“ endet am 17. Mai mit einer Demonstration vor dem Parlament.
Sie demonstrieren für ihre Enkel
Ziel sei es zu zeigen, dass auch die ältere Generation eine Stimme hat, erklärt Hildegard Schweder, Organisatorin der Aktivistengruppe und Initiatorin der Radel-Aktion. Klimaprotest sei nicht allein den Jungen zuzuschieben. „Wir machen das, damit die nachfolgende Generation noch eine schöne Erde hat, auf der sie leben kann“, sagt Schweder.
„Mir ist die Dringlichkeit durch ein Buch von der Mutter von Greta Thunberg bewusst geworden“, erzählt die neunfache Oma Pabst. Als sie davon las, wie Thunberg nach einem Klimavortrag in der Schule vor lauter Entsetzen zu protestieren begann, hat sie sich darin wiedererkannt. „Gleich wie sie habe ich mir die Frage gestellt: Wie können Menschen so etwas wissen und nicht handeln?“, sagt die Leibnitzerin.
Nun hoffen die Omas und Opas auf gutes Wetter auf ihrer Radtour. Die Akkus ihrer E-Bikes sind bereits aufgeladen, auch ein professioneller Guide wird sie begleiten. „Das Projekt ist eine große Herausforderung für uns“, sagt Schweder. Dass sich aus den Aktivistinnen bereits so etwas wie eine Freundesgruppe geformt hat, macht das Projekt stemmbar. „Wir sind ja nicht mehr die jüngsten, aber meine Kinder sind froh über mein Engagement“, sagt Pabst.
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