Die SPÖ peitschte sich beim inoffiziellen Wahlkampfauftakt in Niederösterreich auf die Nationalratswahl ein. Die Partei und Parteichef Andreas Babler, der mit 89,6 Prozent der Stimmen zum Spitzenkandidat gekürt wurde, stellen den Kanzleranspruch. 24 rote Ideen für Österreich sollen zum Erfolg führen. Die „Krone“ war vor Ort und hat die Eindrücke und Ereignisse für Sie zusammengefasst.
Ein Videospot, kurze Botschaften und dann der große Auftritt. Um kurz nach 11 Uhr stand SPÖ-Chef Andreas Babler beim Bundesparteirat in seinem Heimatbundesland Niederösterreich zum ersten Mal im Rampenlicht. Musikalisch untermalt wurde sein Einzug durch das Lied „Can’t Stop“ der weltbekannten Band Red Hot Chili Peppers. Niemand Geringerer als Wladimir Klitschko verwendete das Lied als Einlaufhymne vor seinen größten Boxkämpfen. Passend also für den inoffiziellen Start in den roten Wahlkampf – und Bablers bislang wichtigste politische Schlagabtausche.
Wofür der SPÖ-Chef kämpfen will
Kämpfen will der Traiskirchener Bürgermeister mit „Herz und Hirn“ und für ein Recht auf ein analoges Leben, gesetzliche Pensionen, Lohn statt Taschengeld für Menschen mit Behinderung, verpflichtende Lohntransparenz, bessere Bildungschancen, präventive Integrationspolitik, die Wiedereinführung des Integrationsjahres, einen nationalen Aktionsplan gegen Gewalt, einen Bonus für junge Abonnenten von Zeitungen, zusätzliche Polizisten und für die Senkung der Steuern auf Arbeit.
Wir müssen aus der Dampflok SPÖ einen Railjet machen!
Andreas Babler
Besonders langen Beifall erhielt der SPÖ-Chef für seine Forderung, Österreich zu einer „Kinderrechterepublik“ zu machen. Die tägliche warme Mahlzeit an den Schulen sei für ihn die „Schulbuchaktion“ der heutigen Zeit. Insgesamt haben die Expertengremien 24 konkrete Vorschläge zur Verbesserung der Lebensbedingungen im Land erarbeitet. Eine Erklärung, wie sie alle finanziert werden solle, will die Partei zeitnah folgen lassen.
294 von 356 Delegierten waren zu dem Bundesparteirat in die Wieselburger Messe gekommen, ebenso viele Gäste. Die Parteiprominenz war mit Ausnahme des burgenländischen Landeshauptmanns Hans Peter Doskozil geschlossen vertreten.
„Aus Zeitgründen“, hat er viele, aber nicht alle davon in Wieselburg auch vorgetragen. Kämpfen will und muss Babler aber auch mit einem Team hinter sich, das über den offiziellen Beschluss der Bundesliste fixiert wurde. Babler selbst steht auf dem ersten Platz der 441 Namen langen Liste.
Der einzige kleine Mann, für den Herbert Kickl jemals gekämpft hat, ist Herbert Kickl selbst.
Klubobmann Philip Kucher
Auf Platz zwei folgt die Zweite Nationalratspräsidentin Doris Bures, dann der Chef der sozialdemokratischen Gewerkschafter Josef Muchitsch und die aufstrebende Frauenvorsitzende Eva-Maria Holzleitner. Weiters abgesichert sind unter anderen die stellvertretende Klubchefin Julia Herr, Klubobmann Philip Kucher und der Chef der pro-ge-Gewerkschaft Reinhold Binder. Auf Kampfmandate platziert wurden der Chef der Sozialistischen Jugend, Paul Stich, und der Vorsitzende der roten LGBTIQ-Organisation, Mario Lindner. Am Ende des Parteirats wurde Babler mit 89,6 Prozent auf den Spitzenplatz gewählt. Das beste Ergebnis aller „Spitzengenossen“ erhielt Philip Kucher mit 99 Prozent.
„Kanzler und Zirkusdirektor“
Zum Abschluss seiner langen Rede gab Babler noch das große außenpolitische Versprechen, die aktive Neutralitätspolitik zurück in die politische Agenda zu bringen – und ganz generell die innenpolitische Ansage, nächster Bundeskanzler der Republik werden zu wollen. Durchsetzen muss er sich im politischen Wettbewerb gegen seine beiden Kontrahenten Karl Nehammer (ÖVP) und Herbert Kickl. Nehammer erwähnte Babler nur einmal namentlich, als denjenigen, der „jetzt noch Bundeskanzler ist“. Herbert Kickl des Öfteren, einmal davon als „Zirkusdirektor mit seinen Pferden“ ...
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