Großeinsatz Donnerstagfrüh in der Steiermark: In Hart bei Graz kam es in einem Einfamilienhaus zu einer Explosion. Ein 72 Jahre alter Bewohner, der noch dazu heute Geburtstag hat, wurde schwerst verletzt. Die Feuerwehr barg ihn aus dem einsturzgefährdeten Haus.
Idyllisch im Grünen liegt die noble Wohnsiedlung, in der sich in den Morgenstunden dramatische Szenen abspielten. „Ich habe einen dumpfen Knall gehört“, erzählt eine Frau, die direkt neben dem Haus lebt, das auf einmal in die Luft flog. „Meine Kinder dachten, bei uns ist etwas passiert, sie haben nur eine weiße Staubwolke auffliegen sehen.“ Auch ein anderer Nachbar wagt sich unter die zahlreichen Medienvertreter. „Ich wohne unweit von ihm entfernt und kenne den Verletzten bereits aus der Studienzeit. Gehört habe ich in der Früh allerdings nichts“, sagt er.
Um 5.19 Uhr heulte die Sirene der Freiwilligen Feuerwehr Hart bei Graz, deren Rüsthaus nur drei Minuten vom Einsatzort entfernt liegt. „Kleinbrand mit Rauchentwicklung“ lautete die Erstmeldung für die Florianis. Doch der vermeintlich harmlose Einsatz entpuppte sich schließlich als absolut herausfordernd. „Über die Leitstelle haben wir erfahren, dass das Haus teilweise eingestürzt ist“, sagt Einsatzleiter Peter Preuß im Gespräch mit der „Krone“. Somit war klar: Allergrößte Sorgfalt und Vorsicht sind geboten, es droht große Gefahr! Rasch änderte der erfahrene Hauptbrandinspektor die Einsatztaktik und packte mit seinen Kameraden ein Gaswarngerät ein.
„Er hat sogar die Hand gehoben“
Beim Haus angekommen, stellte sich heraus, dass im vorderen Bereich die größte Schadensstelle entstanden war. Denn die komplette Hauswand war nicht mehr da, einfach weggesprengt! „Ich habe ins Haus hineingerufen und tatsächlich Antwort bekommen. Der Mann hat dann sogar die Hand gehoben. Im ersten Moment sah es so aus, als sei er verschüttet, wie bei einem Erdbeben“, erzählt Preuß.
Um niemanden zu gefährden, wagte er sich vorerst allein zum Schwerverletzten vor, kämpfte sich dabei durch Schutt und kaputte Möbel. „Er lag am Bett, der Schuttkegel daneben, er war also nicht verschüttet.“ Dann orderte er drei Kameraden zu sich. Mittels Crash-Rettung – dabei geht es darum, den Verletzten so schnell wie möglich herauszuholen – retteten sie den 72-Jährigen, der ausgerechnet heute Geburtstag hat, aus dem einsturzgefährdeten Haus. Dafür hievten sie ihn in eine Korbtrage und verließen so rasch wie möglich das Gebäude. „Alles zusammen hat ungefähr eine Minute gedauert“, ist Preuß froh, dass soweit alles gut gegangen ist.
Danach übergaben sie den Mann an den Notarzt. Das Opfer, ein Steuerberater, wurde anschließend mit Brandverletzungen – rund 30 Prozent seiner Haut sollen betroffen sein – im Krankenhaus notoperiert. Wie es tatsächlich um ihn steht, ist derzeit noch nicht bekannt. Im Raum steht, dass er mit einer Gasflasche hantiert hat, von Fremdeinwirkung wird nicht ausgegangen. Aktuell ermittelt das Landeskriminalamt.
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