Jeder fünfte Österreicher greift täglich zu Tabakprodukten, damit liegen wir deutlich über dem EU-Schnitt. Auch beim Nichtraucherschutz herrscht Aufholbedarf, landet die Alpenrepublik hier doch auf Platz 26 von 37 Nationen. Immerhin: Vor dem Rauchverbot in der Gastronomie rangierte Österreich noch auf dem letzten Platz! Und die Konsumenten werden immer jünger.
Der Kampf gegen Tabak und Nikotinprodukte ist nicht länger ein Kampf gegen die Zigarette allein. Jugendschutz und kurioserweise auch das steigende Gesundheitsbewusstsein der Konsumenten lassen den Handel mit Ersatzprodukten blühen. Vor dem Weltnichtrauchertag am Freitag will das Land nun vor den Gefahren von E-Zigaretten, Tabakerhitzern und Wasserpfeifen – vor allem aber vor Nikotinbeuteln warnen.
Tabakbeutel für Junge gefährlich
Gerade junge Menschen würden zu gerne zu „Snus“ greifen, sagt Gesundheitslandesrätin Ulrike Königsberger-Ludwig (SPÖ). Die Beutel werden zwischen Zahnfleisch und Lippe gesteckt, das Nikotin, das dabei über die Mundschleimhäute aufgenommen wird, entspricht vier bis sechs Zigaretten.
Beim Treffen aller Gesundheitsreferenten der Länder wurde auf Initiative aus Niederösterreich eine Resolution an den Bund verabschiedet, Tabakbeutel ins Nichtrauchergesetz aufzunehmen. Das würde den Erwerb erst ab 18 Jahren erlauben, gleichzeitig auch Werbung verbieten. Das ist wichtig, denn: „Die Konsumenten werden immer jünger, im Schnitt haben Kinder mit zwölf Jahren den ersten Kontakt mit Tabak“, warnt die Landesrätin.
Rauchen auch ein Kostenfaktor
Dass sie gemeinsam mit dem für die Kliniken zuständigen ÖVP-Landesrat Ludwig Schleritzko zur Pressekonferenz einlud, sei als Zeichen zu verstehen. „Es ist die Aufgabe der Politik, den Tabakkonsum einzudämmen“, sagt er. Von Prävention über Entwöhnungs- bis Krebstherapien würde Rauchen pro Jahr zudem 2,4 Milliarden Euro kosten. Initiativen wie das Rauchstopp-Telefon und die dazugehörige Handy-App sollen beim Aufhören helfen.
Infos unter 0800/810 013 und im Internet: www.rauchfrei.at
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