Mure auf Autobahn

Unwetter in der Steiermark: Katastrophen-Alarm!

Steiermark
08.06.2024 20:00

Heftige Unwetter suchen aktuell wieder die Steiermark heim. Besonders schlimm erwischt hat es Deutschfeistritz, hier wurde ebenso wie in den Gemeinden Eggersdorf, Weinitzen und Teilen von Graz sogar Zivilschutzalarm ausgelöst. Auch die Pyhrnautobahn bei Übelbach ist gesperrt – eine Mure ging ab!

Über Deutschfeistritz, einer Gemeinde nördlich von Graz, entlud sich Samstagabend eine heftige Gewitterzelle mit Starkregen, es kam zu schweren Überflutungen und Hangrutschungen. Der Übelbach wurde zu einem reißenden Fluss, Autos wurden wie Zündhölzer durch die Straßen geschwemmt. „Hier ist ein Bild der Zerstörung“, zeigte sich ein Leser am Redaktionstelefon schockiert. Menschen wurden in ihren Autos eingeschlossen – bisher wurden zum Glück keine Opfer bekannt.

Die Einsatzkräfte kämpften sich durch die Sturzfluten. Das Ortszentrum steht vollkommen unter Wasser und soll teils nur mit Booten erreichbar sein. Auch die Eisenbahnstrecke ist überflutet. Es kommt auch zu zahlreichen Stromausfällen. Im Schulzentrum hat das Rote Kreuz eine Notanlaufstelle für Gemeindebewohner eingerichtet.

Szenen des Chaos wegen der großen Regenmengen in Deutschfeistritz (Bild: Landeswarnzentrale)
Szenen des Chaos wegen der großen Regenmengen in Deutschfeistritz

Absolute Lebensgefahr
„Auf Bitte des Bürgermeisters haben wir Zivilschutzalarm ausgelöst“, berichtet der Leiter der Landeswarnzentrale, Harald Eitner, der „Krone“. Die Bewohner sollten nicht in die Keller gehen und sich an die Anweisungen der Einsatzkräfte halten – es herrschte absolute Lebensgefahr! Für die Nacht sind weitere heftige Regenfälle prognostiziert.

Wenig später wurde auch für die Gemeinde Eggersdorf östlich von Graz Zivilschutzalarm ausgeben: Es droht laut Feuerwehr ein massives Hochwasser durch die Rabnitz.

Eine Mure auf der Pyhrnautobahn bei Übelbach (Bild: Asfinag)
Eine Mure auf der Pyhrnautobahn bei Übelbach
Die Aufräumarbeiten werden wohl länger dauern. (Bild: Asfinag)
Die Aufräumarbeiten werden wohl länger dauern.

Pyhrnautobahn gesperrt
Gesperrt ist bis zumindest Sonntagfrüh die Pyhrnautobahn A9 nördlich von Graz: Kurz nach der Anschlussstelle Übelbach, in der Nähe des Gleinalmtunnels, ging laut Asfinag eine bis zu 1,5 Meter hohe Schlamm- und Gerölllawine ab und verlegte die Fahrbahn in Richtung Süden komplett. Sie wurde sofort gesperrt, aus Sicherheitsgründen und wegen der anhaltenden Regenfälle auch die Richtung Norden. 

Der Verkehr wird seit 19 Uhr in beiden Richtungen ab St. Michael beziehungsweise Deutschfeistritz über die S6 (Semmering Schnellstraße) und die S35 (Brucker Schnellstraße) umgeleitet. Die Asfinag ist mit zwei Baggern im Einsatz, die Sperre dauert zumindest bis Sonntagfrüh. Ob Straßenschäden entstanden sind, ist derzeit noch unklar.

„Innerhalb von Minuten alles zerstört“
Auch in Graz ging am Abend ein gewaltiges Gewitter nieder. Es hagelte teils kräftig, Bäume knickten um. Den ganzen Abend lang waren im Stadtgebiet die Sirenen der Feuerwehr zu hören. Wilde Szenen wurden zudem aus dem Raum Laßnitzhöhe und Vasoldsberg gemeldet. Eine Leserreporterin schickte uns dieses Video: „Innerhalb von Minuten wurden alle Pflanzen zerstört.“

Die Unwetterzelle zog dann in Richtung Osten weiter. „Die Lage ist prekär. Es treffen laufend neue Hochwassermeldungen ein“, heißt es von der Landeswarnzentrale. Und keine Entwarnung in Sicht: Am Sonntag drohen die nächsten Unwetter in der Steiermark, sogar am Montag ist die Gefahr laut Meteorologen hoch!

Zivilschutzalarm in weiteren Gebieten
Das Land Steiermark und die Stadt Graz rufen zu größter Vorsicht auf - insbesondere in Graz, Graz-Umgebung und Hartberg-Fürstenfeld. Derzeit wird von den Bezirkshauptmannschaften geprüft, für Teile der Bezirke Graz-Umgebung sowie Hartberg-Fürstenfeld die Katastrophe festzustellen.

Harald Eitner und Christopher Drexler Samstagabend in der Landeswarnzentrale (Bild: Land Steiermark)
Harald Eitner und Christopher Drexler Samstagabend in der Landeswarnzentrale

Und man löste Zivilschutzalarm in weiteren Gebieten aus, nun auch in Weinitzen, Nord-Andritz, Graz-Mariatrost und im Bereich Hilmteich. Es wird damit gerechnet, dass die Pegel noch weiter steigen. Landeshauptmann Christopher Drexler und Landeshauptmann-Stellvertreter Anton Lang appellieren: „Wir rufen die Bevölkerung in den betroffenen Gebieten – insbesondere in den Bezirken Graz-Umgebung und Hartberg-Fürstenfeld – weiterhin zu äußerster Vorsicht auf!“

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