Nach EU-Wahl

„Graz-Ergebnis zeigt das Potenzial der SPÖ“

Steiermark
10.06.2024 16:00

SPÖ darf sich über schwaches Steiermark-Ergebnis mit „Wahlsieg“ in der Landeshauptstadt trösten. Schwächstes Landes-Ergebnis für Freiheitliche.

Die Murmetropole wurde ihrem Ruf als „Wahl-Chamäleon“ wieder einmal gerecht. Nach Schwarz, Grün und Dunkelrot erstrahlt der Uhrturm diesmal wieder Rot. Ausgerechnet Graz, wo die Sozialisten bei den letzten Urnengängen bestenfalls zu Nebendarstellern degradiert wurden, bescherte der steirischen SPÖ also einen der überschaubaren Lichtblicke bei der EU-Wahl. Mit knapp 21 Prozent holte man sich Platz eins. „Das Ergebnis zeigt das Potenzial der SPÖ und ist natürlich eine schöne Momentaufnahme, die Kraft gibt“, konstatiert Klub-Chefin Daniela Schlüsselberger. „Allerdings ist der Rechtsruck im Gesamtergebnis schon schockierend.“

SPÖ-Klubobfrau Daniela Schlüsselberger. (Bild: Stadt Graz/Fischer)
SPÖ-Klubobfrau Daniela Schlüsselberger.

„Liegen nur knapp hinter der ÖVP“
Dieser blieb in Graz eben aus. Denn hinter der SPÖ landeten die Grünen (19,1 Prozent), vor der ÖVP (18,4) und erst dann kommen die Freiheitlichen, die ausgerechnet in der Landeshauptstadt mit 17,3 Prozent ihr schlechtestes Gemeinde-Ergebnis in der Steiermark einfuhren. „Gewisse linke Kräfte haben uns in Graz aber bereits totgesagt, das ist eindeutig nicht der Fall, wir liegen ja nur ganz knapp hinter der ÖVP“, ist Landesparteisekretär Stefan Hermann nicht unzufrieden. 

Dass der freiheitliche Finanzskandal ein besseres Wahlergebnis verhindert hat, glaubt Hermann nicht. „Das Ergebnis hat ja gezeigt, dass es durchaus Potenzial in Graz gibt, das man für Nationalrats- und Landtagswahlen aber definitiv effektiver mobilisieren muss.“ 

Schilling-Debatte „verzichtbar“
Deutlich positiver hat man das Ergebnis bei den Grünen registriert, keine zwei Prozent fehlten auf Platz eins. „Ich glaube, dass wir zufrieden sein können. Wir dürfen uns jetzt aber nicht darauf ausruhen“, mahnt Vizebürgermeisterin Judith Schwentner. Die ewigen Diskussionen um Spitzenkandidatin Lena Schilling waren der grünen Sache sicherlich nicht förderlich. „Auf diese Debatte hätten wir verzichten können und unsere Energie besser auf echte Themen konzentriert. Man hat ja leider erst gesehen, was Extrem-Wetterereignisse anrichten können und da gibt es weiter viel zu tun.“

Judith Schwentner, Vizebürgermeisterin von Graz (Grüne) (Bild: Christian Jauschowetz)
Judith Schwentner, Vizebürgermeisterin von Graz (Grüne)

„Kein Grund zum Jubeln“
Verhalten waren die Reaktionen bei der Volkspartei, die 2019 mit 26 Prozent ja noch stimmenstärkste Partei war. „Das Ergebnis ist kein Grund zum Jubeln, verspricht aber für die Nationalratswahl im Herbst ein enges Rennen um Platz eins“, hofft ÖVP-Stadtparteiobmann Kurt Hohensinner. Der Stadtrat will jetzt jedenfalls mehr denn je die Ärmel hochkrempeln: „Wir stellen die Arbeit für die Stadt in den Fokus. Da gibt es wegen der gebrochenen Wahlversprechen von KPÖ und Grüne viel zu tun – vom Baustellen- und Verkehrschaos, über mehr Geld für unsere Kinder bis hin zur unwürdigen Stadiondebatte.“

Die Neos freuten sich in Graz über 14,6 Prozent. Auch die Bürgermeisterinnen-Partei KPÖ zeigte sich mit ihren 6,8 Prozent zufrieden. Spätestens bei den Landtagswahlen werden die Kommunisten in Graz massiv zulegen – fragt sich dann nur, auf wessen Kosten und in welcher Farbe der Uhrturm dann erstrahlen wird.

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