Als erste Partei in Kärnten präsentierte die FPÖ ihre Kandidaten, die sie ins Rennen um ein Mandat im Nationalrat schickt. „Wir wollen ganz Kärnten blau einfärben“, formuliert FP-Chef Erwin Angerer sein Wahlziel.
Durch das EU-Wahlergebnis gestärkt, traten FP-Chef Erwin Angerer und sein Stellvertreter Gernot Darmann am Dienstag vor Medienvertreter, um das Kärnten-Team für die anstehende Nationalratswahl Ende September vorzustellen. Dass Darmann Spitzenkandidat wird, war ja schon seit Anfang des Jahres klar – doch auf den Wahlkreislisten wartete dennoch die ein oder andere Überraschung.
Bevor allerdings konkrete Namen genannt wurden, nutzten die Blauen in gewohnter Manier ihre Bühne, um heftige Kritik an ÖVP und den Grünen zu äußern. Dabei im Fokus: Das nun doch durch den Alleingang von Bundesministerin Leonore Gewessler beschlossene EU-Renaturierungsgesetz, sowie das von der Landesregierung vorgestellte Energiewendegesetz: „Das ist ein Widerspruch: Einerseits Natur wiederherstellen und andererseits Tür und Tor öffnen für Windräder auf unseren Bergen, die die Natur zerstören“, und untermalten dies mit Fotos von Baustellen im Grünen. „Offenbar lautet hier das Motto: Vernichten, zerstören, verkaufen!“, so Angerer, der von einem „Vernichtungsfeldzug gegen die Bauern“ spricht.
Bei der EU-Wahl ging die FPÖ auch in Kärnten als stärkste Partei hervor – lediglich die Bezirke Völkermarkt (SPÖ) und Hermagor (ÖVP) waren auf der politischen Landkarte nicht blau eingefärbt. Um das zu ändern, habe man ein entsprechendes Team aufgestellt: „Dieses starke Team arbeitet mit Hausverstand auf der Seite der Bevölkerung, um unsere Heimat lebenswerter zu machen – und das mit glaubwürdiger Politik und Handschlagqualität“, zeigt sich Spitzenkandidat Gernot Darmann bereits in Wahlkampf-Stimmung. Da durfte natürlich auch Kritik an Bundeskanzler Karl Nehammer nicht fehlen, den Darmann als „Rumpelstilzchen“ betitelte.
Das sind die Kandidaten
Kärnten kann aufgrund der Bevölkerungsgröße insgesamt zwölf Mandate im Nationalrat besetzen – aktuell halten die Freiheitlichen nach ihrem Absturz bei der Wahl 2019 zwei davon: Christian Ragger und Maximilian Linder (nachgerückt für Erwin Angerer). Das soll sich laut FPÖ aber ändern: „Wir sind überzeugt davon, dass unser Team ankommen wird!“
Die ersten zehn auf der Landesliste stehen ebenfalls fest und wurden – wie die Wahlkreislisten – einstimmig beschlossen:
Die Landesliste führt Gernot Darmann an, gefolgt von Kajetan Glantschnig, die erste Frau ist auf Platz drei zu finden: Barbara Plunger! Danach folgen Maximilian Linder, Landesobmann Erwin Angerer selbst, Christian Ragger, und Sandra Wassermann. Katrin Nießner, Gernot Prinz und Josef Ofner belegen Platz sieben bis zehn!
Wer hat also Chancen auf den Einzug ins Parlament? Geht man vom Wahlziel der Freiheitlichen aus, könnten ihnen vier Mandate zustehen. Wie sich die Grundmandate verteilen, hängt vom Ergebnis ab: „Unsere Kandidaten haben aber gute Chancen!“, ist sich Angerer sicher.
„Kickl als Volkskanzler akzeptieren“
Neben den üblichen Themen wie Teuerung und Sicherheitspolitik wollen die Freiheitlichen in einer Kandidatenklausur zusätzliche Schwerpunkte erarbeiten. „Wir stellen uns auf einen dreckigen Wahlkampf ein!“, so Darmann, der deutlich betont, dass wahre Demokraten auch einen Volkskanzler Herbert Kickl akzeptieren, sollte die FPÖ stimmenstärkste Kraft werden, denn „das Volk hat immer Recht!“
Ob Kickl als gebürtiger Kärntner – ähnlich wie im Landtagswahlkampf – auch in den kommenden Monaten Kärntens inoffizieller Spitzenkandidat sein und viel Zeit in seinem Heimatbundesland verbringen wird, bleibt unbeantwortet. Darmann stellt aber klar: „Kickl wird durch uns vertreten sein! Aber ohne Herbert Kickl wird es sich sowieso nicht spielen!“
Einen Termin für offiziellen Wahlkampfauftakt gibt es noch keinen, für Angerer sei der Startschuss aber mit dem gestrigen Koalitionsstreit zwischen ÖVP und Grünen gefallen.
Kommentare
Willkommen in unserer Community! Eingehende Beiträge werden geprüft und anschließend veröffentlicht. Bitte achten Sie auf Einhaltung unserer Netiquette und AGB. Für ausführliche Diskussionen steht Ihnen ebenso das krone.at-Forum zur Verfügung. Hier können Sie das Community-Team via unserer Melde- und Abhilfestelle kontaktieren.
User-Beiträge geben nicht notwendigerweise die Meinung des Betreibers/der Redaktion bzw. von Krone Multimedia (KMM) wieder. In diesem Sinne distanziert sich die Redaktion/der Betreiber von den Inhalten in diesem Diskussionsforum. KMM behält sich insbesondere vor, gegen geltendes Recht verstoßende, den guten Sitten oder der Netiquette widersprechende bzw. dem Ansehen von KMM zuwiderlaufende Beiträge zu löschen, diesbezüglichen Schadenersatz gegenüber dem betreffenden User geltend zu machen, die Nutzer-Daten zu Zwecken der Rechtsverfolgung zu verwenden und strafrechtlich relevante Beiträge zur Anzeige zu bringen (siehe auch AGB). Hier können Sie das Community-Team via unserer Melde- und Abhilfestelle kontaktieren.