An Ärzten mangelt es in Niederösterreich nicht – wohl aber an Kassenstellen und an Medizinern, die sich diese noch „leisten“ wollen. Denn die Bürokratie und eine schlechte Tarifpolitik der ÖGK seien vor allem Schuld an der Misere, meinen die SPÖ Politiker Königsberger-Ludwig, Silvan und Kraus. Dabei gäbe es heute doppelt soviel Ärzte, als es 1990 gegeben hätte ...
Hart ins Gericht mit der Österreichischen Gesundheitskasse (ÖGK) gehen Landesrätin Ulrike Königsberger-Ludwig und Nationalrat Rudolf Silvan von der SPÖ. In Zwettl betonte die Gesundheitsreferentin, dass die Quote an Kassenärzten seit 2016 von 19 auf 17,5 Prozent gefallen sei.
„Vertrag wird nur mit ÖGK gekündigt“
„Wenn man als Wahlarzt mehr Freiheiten hat und auch noch mehr verdient, dann ist klar, warum keiner einen Kassenvertrag eingeht“, fordert Königsberger-Ludwig weniger Bürokratie und eine bessere Tarifgestaltung für niedergelassene Mediziner. „Warum kommt es sonst vor, dass viele nur den Vertrag mit der ÖGK kündigen, aber alle anderen Kassen behalten?“, fragt indes Silvan.
Entweder Geld oder Beziehungen ...
„Für eine rasche Behandlung muss man entweder jemanden kennen oder Geld auf den Tisch legen, anders geht es fast nicht mehr“, fordert Silvan, dass Wahldoktoren zumindest 10 % an „Kassendiensten“ übernehmen sollen, wenn über die Gesundheitsberatung 1450 innerhalb von 14 Tagen kein Termin bei einem Kassenfacharzt möglich sei.
Unterversorgt am Land
Im 42.000-Einwohner-Bezirk Zwettl sei etwa nur ein Kinderarzt mit Kassenvertrag verfügbar – dafür aber fünf Private, betonte Bezirksparteichef Herbert Kraus. Urologen gäbe es, wie auch in Horn, jeweils nur einen mit und ohne Vertrag. Und in beiden Bezirken gibt es nur einen Lungenfacharzt – allerdings mit Kasse.
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