Brücken weggerissen

Heftige Unwetter zogen über die Steiermark

Steiermark
12.07.2024 08:27

Heftige Unwetter zogen Donnerstagabend über Teile der Steiermark. Besonders betroffen waren die Bezirke Voitsberg und Murtal. In der Gemeinde Krottendorf-Gaisfeld musste sogar Zivilschutzalarm ausgelöst werden – er wurde in der Früh aber wieder aufgehoben.

Einmal mehr sorgten heftige Unwetter in der Steiermark in der Nacht auf Freitag für massive Probleme. Ab etwa 20 Uhr zog eine kräftige Gewitterzelle über das Land, vor allem die Bezirke Voitsberg und Murtal waren betroffen.

Sogar Brücke weggespült
Am schlimmsten traf es Teile der Gemeinde Krottendorf-Gaisfeld. Dort kam es zu massiven Überschwemmungen, Teile des Ortes waren nicht erreichbar, weil die Straßen derart überschwemmt waren. „Die Teigitsch hatte schon vor dem Unwetter einen sehr hohen Pegel, als dann der Regen kam und damit das Wasser aus dem Hinterland, war das zu viel“, berichtet Bürgermeister Lukas Vogl. „Das komplette Zentrum von Krottendorf stand unter Wasser. Auch in Gaisfeld kam es wegen Verklausungen zu vielen Überschwemmungen“, berichtet der Bürgermeister.

In der Nacht waren einzelne Siedlungen nicht erreichbar, Brücken wurden weggeschwemmt und Straßen schwer beschädigt. Daher wurde Zivilschutzalarm ausgelöst und die Bevölkerung aufgerufen, wegen der Überflutungsgefahr Tiefgaragen, Keller, Unterführungen und Uferbereiche zu meiden. Gegen 8.45 Uhr konnte der Bürgermeister jedoch Entwarnung geben: „Wir haben alle Bürger erreicht, es wurde bei uns niemand verletzt.“ Der Zivilschutzalarm wurde daher wieder aufgehoben. „Jetzt beginnen die Aufräumungsarbeiten, die uns noch lange beschäftigen werden“, sagt Vogl. 

Menschenrettungen im gesamten Bezirk
Nich nur in Krottendorf-Gaisfeld mussten die Einsatzkräfte zu Menschenrettungen ausrücken. „Mehrere Menschen waren im Bezirk Voitsberg in ihren Autos und Häusern eingeschlossen“, berichtet die Landesleitzentrale der steirischen Feuerwehr.

Insgesamt mussten 20 Personen befreit werden – eine davon (in Maria Lankowitz) wurde auch verletzt und musste vom Roten Kreuz ins Krankenhaus gebracht werden. 

Für die Gemeinden Edelschrott, Maria Lankowitz, Krottendorf-Gaisfeld, St. Martin am Wöllmißberg und die Stadtgemeinde Voitsberg wurde von der Bezirkshauptmannschaft Voitsberg die Katastrophe festgestellt. Neben den hunderten Kräften der Freiwilligen Feuerwehren sind auch die Energie Steiermark, der Straßenerhaltungsdienst des Landes Steiermark, Geologen sowie die Experten der Schutzwasserwirtschaft im betroffenen Gebiet im Einsatz. Im Laufe des Vormittags werden mit Hubschraubern des Österreichischen Bundesheeres Erkundungsflüge durchgeführt, um die Lage genauer beurteilen zu können. 

Daraufhin forderte Landeshauptmann Christopher Drexler einen Assistenzeinsatz des Bundesheeres für die Region an. Dieses ist nun bereits mit 38 Soldaten des Baupionierzugs des Militärkommandos Steiermark im Teigitschgraben im Bezirk Voitsberg Einsatz, um erste Schadstellen zu beseitigen. Hauptaugenmerk liegt derzeit darauf, Verklausungen der Bäche zu beseitigen.

Überschwemmungen auch im Murtal
Doch auch andere Gebiete in der Steiermark waren betroffen. Vor allem im Bezirk Murtal kam es ebenso zu Starkregen und Sturmböen. Hotspots waren Spielberg und Kleinlobming: „In der Gemeinde Spielberg kam es gleich zu mehreren Murenabgängen, Überflutungen von Kellern und Unterführungen“, berichtet Thomas Zeiler von der Feuerwehr. Auch rund um den Red Bull Ring stand das Wasser, sogar die Boxenstraße war überflutet.

In Kleinlobming (Gemeinde Lobmingtal) kam es ebenfalls zu Murenabgängen im gesamten Gemeindegebiet. „Um die hohe Anzahl an Einsätzen abarbeiten zu können, wurde im Rüsthaus Spielberg ein Führungsstab eingerichtet. 125 Feuerwehrmänner und Feuerwehrfrauen waren bis in die späten Nachtstunden mit den Aufräumungsarbeiten beschäftigt“, berichtet Zeiler.

Noch keine Entwarnung
Heute Vormittag ist man in den betroffenen Regionen mit den Aufräumarbeiten beschäftigt, erst dann wird man das ganze Ausmaß der Schäden nennen können. Laut Energie Steiermark kann es teilweise auch zu Stromausfällen kommen. Und noch können Meteorologen nicht Entwarnung geben – heute soll es vor allem im Norden der Steiermark erneut Unwetter geben.

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