SPÖ-Chef Andreas Babler tourte in dieser Woche mit dem Wohnmobil durch das oberösterreichische Salzkammergut. Stationen gab es in Bad Ischl, Hallstatt und Bad Goisern. Die „Krone“ war bei einem Teil der Tour dabei und beobachtete den wahlkämpfenden Niederösterreicher.
Langsam und sachte rollt das weiße Wohnmobil mit Wiener Kennzeichen und SPÖ-Logo vor das Wirtshaus im Goiserer Ortsteil Au. Die SPÖ legt an diesem Freitag bei ihrer „Mit Herz und Hirn“-Tour einen Stopp beim „Vieh Heli“ ein. Das ist eine Metzgerei und ein Gasthof. Heute gibt es das halbe Grillhendl mit Pommes oder Salat um neun Euro. Das ist im Vergleich günstig, die Einheimischen kommen hier gerne her.
Wie wird sich SPÖ-Vorsitzender Andreas Babler, der vorhat, im Herbst die Wahl zu gewinnen, hier schlagen? Können die pragmatischen Leute aus dem Salzkammergut mit ihm?
Gekommen sind gut 100 Besucher. Wer im Gastgarten einen Platz hat, dem wird eine „Kesselhoaße“ und ein Getränk spendiert. Aber vorher darf Babler erklären, warum man ihn wählen soll. Und es dauert keine zwei Minuten, bis er Applaus bekommt. Nämlich dann, als er von der Zukunft „unserer Kinder“ spricht: „Die SPÖ ist nicht nur eines dieser vielen Angebote auf dem Wahlzettel, sondern die Alternative.“
Babler über die Regierung: „Das ist reine Mangelverwaltung“
Und: Man müsse raus aus dieser Mangelwirtschaft. „Wenn man sich das Gesundheitswesen anschaut – das ist reine Mangelverwaltung.“ Oder: „Wir wissen, wenn wir heute einkaufen gehen, zahlen wir übers Jahr einen Tausender mehr, um unsere Grundbedürfnisse zu decken.“ Was er damit sagen möchte: Als die SPÖ noch in der Regierung saß, war alles besser.
Lokale Abgeordnete drängt sich auf ein Gruppenfoto
Der SPÖ-Vorsitzende redet frei, kräftig und mitreißend. Der Applaus ist ihm sicher. Begleitet wird Babler an diesem Tag im Salzkammergut von lokalen SPÖ-Abgeordneten wie etwa Elisabeth Feichtinger, die ebenso um Stimmen kämpft. Es entstehen dabei Fotos in der „Hoamat“ mit dem Parteichef, die man gut gebrauchen kann. Da lohnt es sich schon auch einmal, sich ins Bild zu drängen.
Ich will mit aller Kraft daran arbeiten, Dinge geradezurücken. Wir haben etwa bis vor ein paar Jahren das beste Gesundheitssystem gehabt. Jetzt erleben wir was ganz anderes.
SPÖ-Vorsitzender Andreas Babler in Bad Goisern
Alt-SPÖler unterstützt Babler: „Besser als in den Umfragen“
Der interessanteste Gast an diesem Tag sitzt gelassen im Gastgarten: die rote Legende Reinhard Winterauer (77), eine gefühlte Ewigkeit Bürgermeister von Bad Goisern, ab 2007 auch kurze Zeit SPÖ-Bundesgeschäftsführer. Er sagt: „Wenn jemand in einer so schwierigen Stadt wie Traiskirchen (Babler ist dort Bürgermeister, Anm.) dreimal gewählt wird, muss er etwas auf dem Kasten haben - sicher mehr als viele andere Genossen.“
„FPÖ ist schlechter als in den Umfragen dargstellt“
Für ihn, der in den besten Zeiten der SPÖ ganz vorne mit dabei war, ist klar: „Er ist der richtige Kandidat. Wir stehen besser da als in den Umfragen, und die FPÖ steht schlechter da als in den Umfragen.“
55,8 Prozent für Rot: Traumergebnisse für die SPÖ
Babler ist in Goisern auf sicherem Terrain unterwegs. Das war dort auch in der zurückliegenden Zeit so. In dieser roten Bastion gewann die SPÖ zuletzt die EU-Wahl, ließ ÖVP und FPÖ hinter sich. In der Nachbargemeinde Obertraun, wo mit Egon Höll ein SPÖ-Mann Bürgermeister ist, waren es gar 55,8 Prozent Zustimmung. Auf die Leute im (roten) Salzkammergut kann Babler also zählen.
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