Nach der Sommerpause steht in zwei Wochen die nächste ORF-Stiftungsratssitzung an – und damit die letzte vor den Nationalratswahlen. SPÖ-Mitglied Heinz Lederer will darin Bewegung bei den Informationssendungen sehen.
Es war ein Aufreger in der SPÖ: Bei den TV-Duellen, die am 5. September starten, setzte der ORF für die letzte Sendung am 23. September eine Debatte zwischen Bundeskanzler Karl Nehammer und FPÖ-Spitzenkandidat Herbert Kickl an, anstatt, wie es traditionell gehandhabt wurde, zwischen den Vorsitzenden jener Parteien, die zuletzt am stimmenstärksten waren. SPÖ-Spitzenkandidat Andreas Babler verlor damit den attraktiven Sendeplatz.
Die Erklärungen des ORF dazu, dass hinter der Reihenfolge der Duelle „journalistische und terminliche Kriterien“ stünden, sind dem SPÖ-Stiftungsrat Heinz Lederer nicht genug: „Man gibt hier ohne Notwendigkeit ein gutes System auf. Bekommt dann künftig immer der, der genug Druck macht, das letzte Duell? In diese Position sollte sich der ORF gar nicht erst bringen.“ Er will in der Stiftungsratssitzung Mitte September auch den ORF-Generaldirektor Roland Weißmann in die Pflicht nehmen, der gleichzeitig auch Infodirektor ist: „Er sollte das nicht einfach abnicken.“
Umbau der Informationssendungen gefordert
Generell fehle ihm der Biss beim Umbau der ORF-Informationssendungen: Nach der Ankündigung des Generaldirektors, dass „Im Zentrum“ abgesetzt und durch einen neuen Talk ersetzt werde, sei bisher nichts passiert, ebenso fehle weiterhin ein Debatten-Format in der Mitte der Woche.
Diese „Lücke“ nutzen tatsächlich andere Sender wie ServusTV und PULS 4 für sich. Lederer sieht dies nicht ein: „In der heißesten Zeit jetzt vor der Wahl wird hier nichts geboten. Es ist bereits 5 nach 12. Der ORF hat viele fähige Moderatoren und Mitarbeiter, die gern anpacken würden, aber es geht nichts weiter.“ Und: „Bevor man museumsreif ist, sollte man sich tiefgreifend ändern.“
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