Am Dienstag wurde ein Polizeischüler zum Lebensretter, als das historische Haus eines 89-jährigen Ehepaars in Frohnleiten (Steiermark) in Flammen stand. Marcel Schaffer eilte ohne zu zögern ins Obergeschoss, wo die Pensionistin noch im Bett lag. „Ich wusste, dass sie sonst nicht lebend herauskommt“, erzählt der 21-Jährige.
Am Dienstagmorgen wurde ein älteres Ehepaar im Schlaf vom Feuer überrascht. Es war etwa 7.30 Uhr, als das historische Wohnhaus am Frohnleitener Hauptplatz auf einmal in Flammen stand. Doch die beiden 89-Jährigen hatten Glück im Unglück: Ein Polizeischüler erwies sich als „Schutzengel“ – ohne ihn hätten sie vielleicht nicht überlebt.
„Rauch aus den Fenstern“
„Ich war am Weg zur Polizeiinspektion, bin am Hauptplatz vorbeigegangen und habe Rauch aus den Fenstern qualmen sehen“, erzählt der 21-jährige Marcel Schaffer. Zu dem Zeitpunkt war auch schon ein besorgter Nachbar zu dem Haus aus dem 16. Jahrhundert gekommen und hatte die Feuerwehr alarmiert.
Aber der couragierte Polizeischüler – selbst bei Feuerwehr und Rotem Kreuz engagiert – wollte nicht länger auf die Einsatzkräfte warten. „Ich habe geklopft, geläutet und geschrien, aber ich wusste nicht, ob mich jemand hört. Ich hatte einfach die Hoffnung, dass irgendwer aufmacht“, erzählt er.
Ehepaar wurde aus dem Schlaf gerissen
Plötzlich öffnete sich tatsächlich die Tür, und ein älterer Herr blickte ihm entgegen. Schaffer kannte die Bewohner nicht – der ältere Herr wirkte sehr überrascht von dem unerwarteten Besuch. „Er wollte wieder zurück hinauf laufen, um seine Hausschuhe zu holen“, erzählt Schaffer.
Doch der Polizeischüler hielt ihn zurück und stürmte selbst in den ersten Stock. „Da habe ich auf der rechten Seite die Küche in Vollbrand gesehen. Die Situation war grenzwertig, es war ziemlich verraucht.“ Aber er kämpfte sich bis zum Schlafzimmer vor, wo die Gattin des 89-Jährigen noch im Bett lag.
Defekter E-Herd hatte den Brand ausgelöst
Auch sie wollte nicht ihr Hab und Gut zurücklassen. „Sie wollte unbedingt in die Küche hinein, um das Feuer selbst zu löschen. Ich habe sie geschnappt und bin mit ihr die Stiegen hinunter“, erzählt der 21-Jährige. Als sie im Freien ankamen, fiel Schaffer ein Stein vom Herzen.
Ob er so eine Extremsituation schon einmal erlebt hatte? „Nein, in dem Ausmaß noch nie. Aber ich bin ohne zu zögern hinein, weil ich wusste, dass sie sonst nicht lebend herauskommt“, sagt er. Glücklicherweise waren mittlerweile auch die Feuerwehren (Frohnleiten, Röthelstein, MM Karton und Sappi) eingetroffen. Ein defekter E-Herd stellte sich als Brandursache heraus, das Feuer konnte innerhalb von einer Stunde gelöscht werden. Und Schaffer spazierte zur Polizeiinspektion, wo er seinen Dienst antrat.
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