Der derzeitige Wettersturz in weiten Teilen Österreichs versetzt das ganze Land in Alarmbereitschaft. Heftige Regenfälle sind zu erwarten, teilweise kommt es in höheren Regionen auch zu starken Schneefällen. Der Wetterumschwung macht auch einigen Veranstaltungen einen Strich durch die Rechnung. Das betrifft auch die Fußball-Bundesliga ...
Der abrupte Wetterumschwung von hochsommerlich auf viel Regen mitsamt Temperatursturz hat Österreich fest im Griff. In der Nacht auf Donnerstag zogen bereits erste Gewitter und starke Windböen durch ganz Österreich. In Tirol, Salzburg und der Steiermark ist es sogar zu Schneefällen gekommen.
Die Einsatzkräfte sind auch auf die kommenden Tage vorbereitet, denn die Unwetter ziehen bis zum Wochenende über das ganze Land – erste Straßensperren wurden bereits errichtet.
Überblick von Ost nach West
Die drohenden Unwetter betreffen Veranstaltungen in ganz Österreich, unter anderem auch die Fußball-Bundesliga. Worauf Sie sich wettertechnisch in Ihrer Region einstellen müssen und welche Events aus Sicherheitsgründen abgesagt werden – ein Überblick von Ost nach West:
Dauerregen und kleinräumige Überschwemmungen: Nach aktuellem Stand verlagert sich der Schwerpunkt des Regens am Freitag und am Wochenende vom Süden nach Osten in die Bundeshautstadt und das Burgenland. Große Regenmengen, Hochwassergefahr, Behinderungen im Straßen- und Bahnverkehr, heftige Windböen: Das wird uns voraussichtlich bis Sonntagnachmittag erwarten.
Die Wiener Berufsrettung ist darauf bereits vorbereitet, „diverse Maßnahmen“ zu ergreifen.
Das zweitägige Mistfest der MA 48 in Wien am Wochenende fiel ebenso den vorhergesagten Regenmengen zum Opfer wie das von Freitag bis Sonntag geplant gewesene Mittelalterfest im Schloss Neugebäude in Simmering und der ebenfalls beliebte dreitägige Stadlauer Kirtag. Ebenso die Wiener Elektro Tage, die bereits begonnen haben, haben ihre Veranstaltungen für das Wochenende abgesagt.
Auch in Niederösterreich bleibt die Lage angespannt – Experten sind in höchster Alarmbereitschaft. „Die derzeitigen Niederschlagsprognosen zeigen 150 bis 200 Liter Regen pro Quadratmeter bis Montag früh, mit einer Niederschlagsspitze am Samstag“, betont der für die Feuerwehren zuständige Landesvize Stephan Pernkopf (ÖVP). Experten raten Spaziergängern dazu, sich von Ufern der Donau weitestgehend fernzuhalten.
Das beliebte Römerfest Carnuntum im Bezirk Bruck an der Leitha wurde bereits wetterbedingt abgesagt, ebenso wie das „Hiabstla“ in Scheibbs und das Hafenfest in Korneuburg.
Dieselbe Prognose gilt auch für Oberösterreich. Auf höher gelegenen Verkehrswegen ist zeitweise mit winterlichen Verhältnissen zu rechnen, während im Tal ein Niederschlag von 100 bis 200 Millimeter Regen zu erwarten sein wird (ein Millimeter entspricht einem Liter pro Quadratmeter).
„Prognosen lassen kein Fest zu“
Viele Veranstalter reagierten auf die Wetterwarnung und sagten ihre Events, aufgrund des prognostizierten Hochwassers ab. So hätte nach 18 Jahren Pause das Gmundner Altstadtfest wiederbelebt werden sollen, „aber die miserablen Wetterprognosen mit Starkregen am Wochenende lassen einfach kein Fest zu“, erklärt Bürgermeister Stefan Krapf (ÖVP) – Planungen finden hier bereits für das Jahr 2025 statt.
Doch auch wenn viele Events aufgrund der „frühwinterlichen Wetterprognose“ gänzlich abgesagt werden, versuchen einige Veranstalter einen Ersatztermin ausfindig zu machen. Das geplante Frühschoppen am Baumgartenberg wird um eine Woche auf Sonntag, den 22. September, verschoben, wie auch der „Street Food Market Austria“ in Hörsching soll es stattdessen von 11. bis 13. Oktober am Brucknerplatz stattfinden. Die Veranstalter ersuchen interessierte Besucher, um Informationen auf ihrer Webseite oder auf Facebook.
In Höhenlagen zwischen 1200 und 1400 Metern verwandelt sich der Regen in der Steiermark in Schnee und auch das Thermometer zeigt einen deutlichen Abwärtstrend: Am Wochenende werden lediglich sechs bis elf Grad erwartet.
Schon jetzt kritisch ist die Situation etwa in der Dachstein-Region. Am Gletscher gab es bereits am Mittwoch Neuschnee, angezuckert waren auch die Planai und der Hauser Kaibling. Nachdem es auf bis auf 900 Meter herab schneit und starker Wind hinzukommt, kann dies verstärkt zu Schneebruch führen.
Wieder ansteigende Temperaturen führen womöglich zu Hochwasser, vor allem entlang der Enns und Mürz, Experten raten auch hier zur Vorsicht.
„Aufsteirern“ abgesagt
Das beliebte Volksfest „Aufsteirern“ wurde abgesagt, ebenfalls der 950 km Jubiläumslauf Admont kann zwar nicht wie geplant am 12. September stattfinden, gänzlich absagen wollte man die Feierlichkeiten dann aber nicht. Der Lauf wurde jedenfalls um eine Woche auf den 19. September verschoben.
Auch in Kärnten hatte es in der Nacht auf Donnerstag massiv zu regnen und schneien begonnen. Es wird damit gerechnet, dass die Niederschläge im Tagesverlauf immer stärker werden.
Höhere Almen „leer“
Die Wetterlage hat auch Auswirkungen auf die Landwirtschaft: Der Almabtrieb in Kärnten hat dieses Jahr früher als üblich begonnen. Als vorbeugende Maßnahme gegen mögliche Überschwemmungen werden seit Mittwoch die Wasserstände der großen Stauseen entlang der Drau reduziert.
Aufgrund der Vorhersage von intensiven Niederschlägen wurden in Kärnten mehrere Veranstaltungen abgesagt. Der für Freitagabend geplante After-Work-Markt am Benediktinermarkt in Klagenfurt musste gestrichen werden. Ebenso fällt das SPÖ-Familienfest aus, das am Samstag in der Wörthersee-Ostbucht hätte stattfinden sollen.
Trotz vorhergesagter Niederschläge präsentierte sich die Situation in Tirol, Salzburg und Tirol am Donnerstag entspannt. Ein Sprecher des Landes Tirol berichtete, dass die Niederschlagsmengen bisher moderat und die Wasserstände stabil geblieben sind.
Dennoch bleibt die Wachsamkeit hoch: Die Behörden stehen in engem Kontakt mit Geosphere Austria und den Einsatzkräften, um die Wetterentwicklung genau zu verfolgen.
Nachdem der Westen von den starken Regenfällen eher verschont bleiben soll, dürften dort auch alle geplanten Events nach wie vor stattfinden. Allerdings ist zu erwarten, dass die Wetterlage auch dort Auswirkungen auf geplante Feste und Events haben könnte, insbesondere bei Freiluftveranstaltungen.
Fußball-Bundesliga in Warteposition
Auch für den bevorstehenden Spielplan der Bundesliga dürfte es zu Änderungen kommen. Am Samstag und Sonntag stehen jeweils drei Partien auf dem Programm. Ob sie planmäßig durchgeführt werden, ist noch offen, die Liga „stehe aber in ständigem Kontakt mit den Clubs und Wetterstationen“.
Jedenfalls sind die beiden Freitagsspiele in der 2. Fußball-Liga zwischen SKN St. Pölten gegen Admira und Rapid II gegen Amstetten aufgrund der Platzverhältnisse und der anhaltenden starken Regenfälle im Osten Österreichs abgesagt worden.
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