Unwetterhilfe in NÖ

„Gott sei Dank, unsere Steirer sind wieder da“

Steiermark
17.09.2024 17:00

Hunderte steirische Feuerwehrleute packen bei der Unwetterkatastrophe in Niederösterreich mit an. Hierzulande beruhigt sich die Wettersituation zunehmend.

„Gott sei Dank, unsere Steirer sind wieder da!“ Mit diesen Worten wurde Dienstagfrüh jene steirischen Feuerwehrleute im niederösterreichischen Melk empfangen, die im Katastrophengebiet den dritten Tag infolge unermüdlich anpacken. „Insgesamt stehen aktuell 132 Leute und 31 Fahrzeuge aus unseren Bezirken Feldbach und Fürstenfeld im Einsatz“, erzählte Johannes Matzhold, Kommandant des Bereichsfeuerwehrverbandes Feldbach, vor der Einsatzbesprechung der „Krone“.

Damm gebrochen
Auch nach dem Ende der Regenfälle ist der Einsatz für die Helfer in den betroffenen Gebieten noch lange nicht zu Ende. „Wir sind bei einem Industriezentrum in Melk beschäftigt – nach einem Dammbruch ist hier alles überflutet worden. Wir versuchen jetzt mit Großpumpen den Grundwasserspiegel zu senken“, fährt Matzhold fort.

Seit Tagen kämpfen die Einsatzkräfte gegen die Wassermassen. (Bild: BFV Feldbach)
Seit Tagen kämpfen die Einsatzkräfte gegen die Wassermassen.
Unermüdlich packen die steirischen Feuerwehrleute in Niederösterreich an. (Bild: BFV Feldbach)
Unermüdlich packen die steirischen Feuerwehrleute in Niederösterreich an.

„Leute sind unglaublich dankbar“
Die Zerstörung ist groß: „Kürbisse, Wäschespinne, Zäune – alles wird hier durch den Ort geschwemmt. Von den überfluteten Häusern und Feldern ganz zu schweigen.“ Umso dankbarer ist die Bevölkerung für die Unterstützung aus der Steiermark: „Die Leute sind unglaublich dankbar. Wir werden auch immer mit Mehlspeisen, Kaffee und Essen versorgt.“

Dass Hunderte Feuerwehrleute nahezu aus der gesamten Ost-, Süd- und Weststeiermark seit Tagen im Nachbarbundesland freiwillig anpacken, ist nicht selbstverständlich. „Es wollen einfach alle mithelfen – zum Glück zeigen unsere Arbeitgeber alle viel Verständnis“, ist auch Matzhold dankbar. Aktuell sieht es so aus, als sei der Einsatz für die Steirer vorübergehend beendet. Für weitere Aufräumarbeiten nächste Woche stehe man aber Gewehr bei Fuß.

In der Steiermark (hier ein Bild aus Greinbach) werden die Aufräumarbeiten nach dem Sturm noch lange dauern. (Bild: Feuerwehr Penzendorf)
In der Steiermark (hier ein Bild aus Greinbach) werden die Aufräumarbeiten nach dem Sturm noch lange dauern.

Pegel sinken
In der Steiermark selbst entspannt sich die Situation zunehmend. Die Pegel aller Flüsse sind fallend, bis zum Wochenende ist kein großflächiger Niederschlag zu erwarten. Freilich, auch hier werden die Aufräumarbeiten in den betroffenen Regionen der Ober- und Oststeiermark noch andauern. So bekämpfte die Feuerwehr Penzendorf bis Montagabend 74 Stunden Sturmschäden in Greinbach, der längste Einsatz der Geschichte.

Die kleine Katze ist nun in der Arche Noah in Sicherheit. (Bild: Arche Noah)
Die kleine Katze ist nun in der Arche Noah in Sicherheit.
Acht Hunde und 20 Katzen mussten aus dem Tierheim Kapfenberg evakuiert werden. (Bild: Arche Noah)
Acht Hunde und 20 Katzen mussten aus dem Tierheim Kapfenberg evakuiert werden.

Tierheim evakuiert
In den vergangenen Tagen war die Situation aber in vielen steirischen Regionen brenzlig. Nicht nur Menschen hatten unter den Extremwetter-Ereignissen zu leiden, auch das Tierheim Kapfenberg drohte überschwemmt zu werden und musste evakuiert werden. Acht Hunde und 20 Katzen wurden deshalb Aktiven Tierschutz Arche Noah nach Graz gebracht werden. Hier werden die Tiere nun die nächsten Tage versorgt. 

Zwölf Straßen gesperrt
Aktuell sind in der Steiermark aufgrund der Sturmschäden noch insgesamt zwölf Straßen gesperrt. Im Bezirk Liezen sind davon der Sölkpass, die B25, die B138 im Bereich der Landesgrenze zu Oberösterreich, die B 146 zwischen Admont und Gesäuseeingang sowie die Kaiseraustraße (L713 zwischen Admont und Trieben) betroffen. In Hartberg-Fürstenfeld sind die L117 (Kilometer 7,7 bis 16,2), die L407 von Ratten bis zum Feistritzsattel, die L421 (Kilometer 2,27 bis 4,47) sowie die Hohenbrugger Straße (L437) und Teile der Blumauerstraße (L440) nicht befahrbar. In Thörl (Bruck-Mürzzuschlag) ist die B20 und im Bezirk Weiz die Feistritzklammstraße (L409) gesperrt.

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