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Großes Paket zur Entlastung der Lehrer beschlossen

Innenpolitik
18.09.2024 19:34

Spät, aber doch, wurde im Nationalrat am Mittwoch auch noch ein umfassendes Maßnahmenpaket zur Entlastung der Lehrer beschlossen. Das Paket soll laut Angaben des ÖVP-Bildungsministers Martin Polaschek „neben zahlreichen dienstrechtlichen Verbesserungen für Lehrkräfte auch die Einführung der neuen Funktion einer pädagogisch-administrativen Fachkraft im Pflichtschulbereich“ enthalten.

Schulleitungen an Pflichtschulen sollen damit künftig – ähnlich wie an den Bundesschulen bisher - eine wichtige pädagogisch-administrative Entlastung im Schulalltag erhalten.

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Die neue Dienstrechtsnovelle bringt endlich die von uns ausgearbeiteten Maßnahmen für mehr pädagogisch-administrative Fachkräfte in den Schulen, eine weitere Stärkung des Kinderschutzes und Entlastungen für Schule und Lehrkräfte.  

Bildungsminister Martin Polaschek (ÖVP)

Neue Administratoren-Stellen
Eine halbe Wochenstunde pro Klasse wird für die verwaltungsmäßige Unterstützung der Schulleitung bereitgestellt. Lehrer, die solche Aufgaben übernehmen, sollen diese künftig als Mehrdienstleistung abgegolten bekommen. Derzeit gibt es an den Pflichtschulen nicht standardmäßig Administratoren, laut Bildungsministerium haben Lehrer diese Aufgaben bisher unbezahlt übernommen.

SPÖ stimmte mit Regierungsparteien
Zugestimmt hat auch die SPÖ: „Unser Zugang ist es, mehr Menschen für das Unterrichten zu begeistern und sie dann durch gute Arbeitsbedingungen auch langfristig an den Schulen zu halten.“ Die „erkämpften Änderungen“ können aber nur ein erster Schritt sein, heißt es.

Dienstrechtsnovelle für die Schulen im Überblick:

  • Administrative Entlastung durch eine verwaltungsmäßige Unterstützung aller Pflichtschulen im Ausmaß von 0,5 Stunden pro Klasse
  • Verlängerung der Möglichkeiten zur integrativen Berufsausbildung (IBA) und Maßnahmen Qualitätssicherung an Berufsschulen
  • Schaffung einer Quereinstiegsvariante für die Sonderpädagogik
  • Schaffung einer Quereinstiegsvariante für Musik in der Primarstufe
  • Verpflichtende Anrechnung von Vordienstzeiten an der PH aus einem unmittelbar vorangegangenen Landesdienstverhältnis
  • Verbesserung des Berechnungsschlüssels für die Ressourcenvergabe im Kleinstcluster (Pflichtschulen) und bei Bundesschulcluster
  • Vergütungsmöglichkeit für den organisatorischen Aufwand bei Deutschförderklassen
  • Schutzbestimmungen für Studierende im berufsbegleitenden Masterstudium
  • Verankerung einer Sicherheiterklärung im Dienstrecht für alle Neueintretenden
  • Verzicht auf die zweite Induktionswoche bei LA-Studierenden mit einem Studienfortschritt von mehr als 120 ECTS
  • Schaffung einer Quereinstiegsvariante für Religion
  • Ermöglichung von Aufgaben der wissenschaftlich-berufsfeldbezogenen Forschung auch für Institutsleitungen an der PH
  • Freizeitbetreuung auch für Vertragslehrpersonen an eingegliederten Praxisschulen
  • Beseitigung der bisherigen Stellvertretungs-Regelung für die Schulleitung für mehr Flexibilität
  • Gleichstellung von Dienstzulagen der Administratoren und bessere Einrechnung für Fachvorstände an humanberuflichen Schulen
  • Automatische Anrechnung von Vordienstzeiten beim Wechsel der Dienstverhältnisse von Land zu Bund oder Land zu Land

Änderung des Dienstrechts stand an der Kippe
Der Punkt administrative Entlastung war bis zuletzt nicht fix gewesen. Bildungsminister Martin Polaschek (ÖVP) hatte wiederholt kritisiert, dass diesbezüglich im Ressort des für den öffentlichen Dienst zuständigen Vizekanzlers Werner Kogler (Grüne) nichts weitergehe. Der Beschluss im Budgetausschuss vergangenen Donnerstag erfolgte noch ohne den Punkt „pädagogisch-administrative Fachkraft“. Kogler hatte sich allerdings schon damals optimistisch gezeigt, dass man noch zu einer Einigung kommen werde.

Bildungsminister Martin Polaschek (ÖVP) erwartet sich von der mit der Lehrergewerkschaft ausverhandelten Neuerung eine „spürbare Entlastung am Schulstandort“.  (Bild: APA/EVA MANHART / APA / picturedesk.com)
Bildungsminister Martin Polaschek (ÖVP) erwartet sich von der mit der Lehrergewerkschaft ausverhandelten Neuerung eine „spürbare Entlastung am Schulstandort“. 

„Spürbare Entlastung am Schulstandort“
Polaschek erwartet sich von der mit der Lehrergewerkschaft ausverhandelten Neuerung eine „spürbare Entlastung am Schulstandort“, wie er in einer Stellungnahme betonte. „Dafür haben wir lange und entschlossen gekämpft.“

Gemeinsames Ziel sei gewesen, dass sich Pädagoginnen und Pädagogen wieder stärker auf den Unterricht und ihre Arbeit mit den Schülerinnen und Schülern konzentrieren können, betonte der oberste Lehrervertreter Paul Kimberger (FCG). „Die Anstrengungen der letzten Monate haben sich somit bezahlt gemacht“, wurde er zitiert. Vizekanzler Werner Kogler (Grüne) erwartete sich dadurch eine Entlastung der Lehrerschaft und damit die beste Wegbegleitung für Schülerinnen und Schüler.

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