Duelle zum Nachlesen

Emotionsloses Beziehungsaus und „Einzelfall“-Liste

Nationalratswahl
20.09.2024 22:01

Die nächsten TV-Duelle zur Nationalratswahl im ORF sind geschlagen. Vizekanzler Werner Kogler (Die Grünen) und Kanzler Karl Nehammer (ÖVP) trennten sich, wie sie regiert haben: mit großen inhaltlichen Unterschieden, aber sachlich und höflich. Schärfer ging es bei Andreas Babler (SPÖ) und Herbert Kickl (FPÖ) zu – wir haben den Ticker zum Nachlesen!

Nehammer und Kogler betonten in ihrem Duell am Freitagabend Trennendes wie Einendes. Klimaschutz war eine der großen Bruchlinien, dennoch betonte Nehammer gleich zu Beginn gerade türkis-grüne Änderungen in diesem Bereich. „Wir sind große Projekte angegangen: die ökosoziale Steuerreform, die CO2-Bepreisung und eine massive Förderung von Photovoltaik.“ Keine Einigung gibt es beim Klimaschutzgesetz.

Der Kanzler und sein Vize diskutierten sehr ruhig und duzten sich, es gab wenig Emotionen. Jeder blieb bei seinen Botschaften, beide lobten am Ende ihre Arbeit. „Es ist sehr viel gelungen“, meinte etwa Kogler.

Man trennt sich – zumindest nach außen – im Guten: Vizekanzler Werner Kogler und Kanzler Karl Nehammer (Bild: APA/GEORG HOCHMUTH)
Man trennt sich – zumindest nach außen – im Guten: Vizekanzler Werner Kogler und Kanzler Karl Nehammer

Späte Eskalation in Rot-Blau
Keiner will mit ihnen, aber jeder braucht sie: Ohne Andreas Babler und seine SPÖ oder Herbert Kickl mit seiner FPÖ wird nach der Wahl keine Regierung möglich sein. Allein: Die beiden Parteichefs gelten als rote Tücher beim möglichen Koalitionspartner, der eine am linken, der andere am rechten Rand. Das Duell der Chefs der beiden großen Oppositionsparteien versprach bereits im Vorfeld viel Zunder und eine echte Herausforderung für ORF-Moderatorin Susanne Schnabl.

Was kommt nach der Wahl? Andreas Babler warnte vor einer Umgestaltung der Republik, sollte Herbert Kickl mitregieren. (Bild: APA/GEORG HOCHMUTH)
Was kommt nach der Wahl? Andreas Babler warnte vor einer Umgestaltung der Republik, sollte Herbert Kickl mitregieren.

Über lange Strecken verlief es zunächst ruhig, fast schaumgebremst. Auffällig: Statt Babler und die SPÖ zu attackieren, schien Kickl eher um die ÖVP als Partner zu buhlen. Zum Schluss ging es dann aber doch heftig zur Sache, wurde das Duell untergriffig und persönlich: Babler zeigte eine mannshohe „Einzelfall“-Liste von Verurteilungen von FPÖ-Funktionären (siehe Tickereintrag unten) und sieht in der FPÖ auch ohne Kickl eine „Gefahr für die Demokratie“. Kickl zu Babler: „Sie sind der Gefährder, der Antidemokrat und Faschist.“

Mit dem krone.at-Liveticker waren Sie den Abend über dabei – hier können Sie die besten Momente nachlesen:

Die bisherigen TV-Duelle im Überblick:

Wem Sie am 29. September Ihre Stimme geben sollten
In Kooperation mit der Demokratie-Initiative „mehr demokratie!“, der Plattform „VOTO“ und unter wissenschaftlicher Begleitung der Politologin Dr. Kathrin Stainer-Hämmerle hilft Ihnen die „Krone“ dabei, Ihre Meinung mit den Positionen der Parteien abzugleichen.

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