Ein ungarisches Asyllager, das offiziell gar nicht geplant ist; Österreichs Innenminister, der mit einem Uni-Dozenten verwechselt wird – pannonische „Aufreger“ vor dem Urnengang.
Offiziell ist der Wahlkampf im Burgenland zu Ende. Bis zum Schluss waren die Themen Migration und Asyl die „heißesten Eisen“. „Auf dem Thema Sicherheit steht groß FPÖ drauf“, posaunte der freiheitliche Landesobmann Alexander Petschnig noch aus.
Auf Problematik aufmerksam machen
Während Ungarns Regierung nach der tagelangen Aufregung diesseits und jenseits der Grenze die Öffentlichkeit wissen ließ, dass in Vitnyèd kein Flüchtlingslager geplant sei, sondern ein Feriencamp für Jugendliche, marschierten sechs Ortschefs, Stellvertreter und ein Gemeindevorstand der SPÖ aus dem Seewinkel in Pamhagen auf, um ein weiteres Mal auf die grundlegende Problematik der Flüchtlingsaufgriffe und Schlepperfestnahmen hierzulande aufmerksam zu machen.
„Peinliche Unwissenheit“?
„Im humanitären Bereich haben wir schon Großartiges geleistet“, betonte Maximilian Köllner, SPÖ-Nationalrat und Bürgermeister von Illmitz. Seine Video-Botschaft sorgte wenig später in den sozialen Netzwerken für erstauntes Kopfschütteln. Die ÖVP hatte der SPÖ daraufhin nicht nur „Panikmache und Populismus wegen der Falschmeldung des Flüchtlingslagers in Ungarn“ vorgeworfen, sondern auch „peinliche Unwissenheit“.
Wirrwarr um die höchsten Repräsentanten es Landes
In seinem Posting hat Köllner ÖVP-Innenminister „Herbert Karner“ aufgrund einer Vielzahl an Asylanträgen kritisiert. Herbert Karner? Der Universitätsdozent, Koryphäe der Kunstgeschichte, muss sich wohl nicht angesprochen fühlen. Gemeint war Gerhard Karner, Polit-Profi der Bundesregierung.
„Das ist fragwürdig, wenn ein Nationalrat die Namen der höchsten Repräsentanten unseres Landes nicht kennt“, merkte ÖVP-Landesgeschäftsführer Patrik Fazekas fassungslos an. Der Köllner-Versprecher verwunderte die SPÖ nicht. Vielmehr warf der sozialdemokratische Klubobmann Roland Fürst die Frage auf, warum ein Feriencamp für Jugendliche meterhohe Stacheldrahtzäune, Polizeibewachung und Dutzende Kasernenbetten benötige.
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