„Krone“ stellt vor

Diese Salzburger wollen in den Nationalrat

Salzburg
28.09.2024 09:00

Mit Karoline Edtstadler tritt für die ÖVP eine Ministerin als Salzburger Spitzenkandidatin an. Die SPÖ schickt Schwarzacher Bürgermeister Andreas Haitzer aufd dem besten Listenplatz ins Renne und die FPÖ hat mit Volker Reifenberger einen erfahrenen Parlamentarier im Rennen. Neos-Urgestein Sepp Schellhorn ist ebenfalls am Start. 

Die „Krone“ stellt die bestgereihten Salzburger Kandidaten vor.

ÖVP, Karoline Edtstadler

ÖVP-Europaministerin Karoline Edtstadler. (Bild: Tröster Andreas)
ÖVP-Europaministerin Karoline Edtstadler.

Die Europaministerin ist die prominenteste Salzburger Spitzenkandidatin. Die 43-Jährige ist in Elixhausen aufgewachsen und hat bereits viel Regierungserfahrung. Während Türkis-Blau war sie von 2017 bis 2019 Staatssekretärin im Innenministerium bei Herbert Kickl (FPÖ). Unter einem möglichen Kanzler Kickl werde sie nicht Ministerin, hat Edtstadler bereits angekündigt. Ihr derzeitiges Amt als Europa- und Verfassungsministerin hat sie seit dem Antritt von Türkis-Grün. Als Parlamentarierin hat Edtstadler deutlich weniger Erfahrung, 2019 saß sie ein halbes Jahr im EU-Parlament. „Als Spitzenkandidatin in Salzburg stehe ich für Weltoffenheit, sozialen Frieden, wirtschaftlichen Aufschwung und gesellschaftliche Stabilität“, sagt die Juristin. Für Salzburg sei ihr auch das Thema leistbares Wohnen wichtig: „Unser großes Ziel lautet, die Eigentumsquote in Österreich auf 60 Prozent anzuheben.“

SPÖ, Andreas Haitzer

Schwarzachs Bürgermeister Andreas Haitzer. (Bild: Gerhard Schiel)
Schwarzachs Bürgermeister Andreas Haitzer.

Der Bürgermeister von Schwarzach im Pongau ist erstmals Salzburger Spitzenkandidat der SPÖ für die Nationalratswahl. Der 56-Jährige ist seit 2008 Ortschef seiner Heimatgemeinde und saß von 2013 bis 2015 für die SPÖ bereits im Landtag. Die Gemeindepolitik will Haitzer auch im Parlament thematisieren. „Es ist mir wichtig, dass die Themen der Gemeinden und ihre Finanzen auch mit in den Nationalrat genommen werden“, sagt der Bürgermeister. „Ein fairer Finanzausgleich ist dringend notwendig, damit die Gemeinden wieder einen Handlungsspielraum haben.“ Und als ehemaliger Fahrdienstleiter bei den ÖBB liege im auch der öffentliche Verkehr sehr am Herzen. „Das Thema ist mit dem S-Link viel zu kurz gedacht. Der öffentliche Verkehr ist in allen anderen Bezirken außerhalb des Zentralraums ein großes Stiefkind“, findet Haitzer. Seine Forderung: „Er gehört auch dort mehr gefördert.“

FPÖ, Volker Reifenberger

Volker Reifenberger ist Wehrsprecher der FPÖ. (Bild: Tschepp Markus)
Volker Reifenberger ist Wehrsprecher der FPÖ.

Volker Reifenberger ist – wie auch schon vor fünf Jahren – Salzburger Spitzenkandidat der Freiheitlichen für die Nationalratswahl. Der 45-Jährige sitzt seit 2018 im Parlament. Der Stadt-Salzburger ist seit Ende 2022 auch Wehrsprecher seiner Partei und ist in dieser Funktion Obmann des Landesverteidigungsausschusses und Mitglied des Nationalen Sicherheitsrats. Reifenberger ist nicht nur Mitglied der freiheitlichen Bundesparteileitung. Seit 2015, als der damalige FPÖ-Chef Heinz-Christian Strache den damaligen Salzburger Parteichef Karl Schnell aus der Partei warf und die Landespartei völlig neu aufstellte, sitzt Reifenberger schon im Landesparteivorstand der Salzburger FPÖ. Die Probleme mit der Migration sind das wichtigste Thema des FPÖ-Parlamentariers. Reifenberger ist beruflich als Notar in der Stadt Salzburg tätig und zudem Milizoffizier beim Jägerbataillon Salzburg „Erzherzog Rainer“.

Neos, Sepp Schellhorn

Neos-Urgestein Sepp Schellhorn (Bild: Tschepp Markus)
Neos-Urgestein Sepp Schellhorn

Sepp Schellhorn ist seit den Anfängen bei den Neos dabei und damit der Polit-Routinier unter den Salzburger Spitzenkandidaten. Von 2014 bis 2021 saß der 57-Jährige bereits im Nationalrat, seit Februar ist der Gastronom nach einer Politik-Auszeit wieder Parlamentsabgeordneter. Während der Auszeit ging er auch unter die Buchautoren und Youtuber. „Ich möchte mich für alle Mitarbeiter und Unternehmer einsetzen, damit sie zehn Prozent mehr Netto vom Brutto haben“, sagt Schellhorn über seine Ziele. Eine Reform des Föderalismus, der Machtaufteilung zwischen Bundesregierung, Ländern und Gemeinden, ist dem Unternehmer aus Goldegg ebenfalls wichtig. „Ich bin schon für Föderalismus, aber nur, wenn er echt gelebt wird. Das, was wir in Österreich haben, ist, dass jeder für etwas zuständig ist, aber niemand für etwas verantwortlich ist“, kritisiert Schellhorn.

Grüne, Leonhard Hartinger

Umwelttechniker Leonhard Hartinger. (Bild: Tschepp Markus)
Umwelttechniker Leonhard Hartinger.

Als Quereinsteiger kam Leonhard Hartinger erst relativ kurz vor der Nationalratswahl zu den Grünen. Der 28-Jährige ist mit Abstand der jüngste Salzburger Spitzenkandidat. Der Umwelttechniker aus der Stadt Salzburg setzte sich bei der grünen Basisabstimmung im Mai gegen drei weitere Kandidaten durch. Öffentlich engagiert hat er sich bereits zuvor. Er hat die Bürgerinitiative „Dafür“ mitgegründet, die sich für den S-Link (Verlängerung der Salzburger Lokalbahn) und weitere Verkehrsprojekte in Salzburg einsetzt. Vor der Nationalratswahl setzt der passionierte Volksmusiker den Fokus aber auf etwas Anderes. „Ich werde mich im Parlament dafür einsetzen, dass wir in Salzburg einen funktionierenden Hochwasser- und Katastrophenschutz und eine ernsthafte Renaturierung bekommen, damit wir in Zukunft sicher in Salzburg leben können“, sagt Hartinger.

Die fünf Kleinparteien

Bettina Prochaska von der KPÖ Plus. (Bild: Jauschowetz Christian)
Bettina Prochaska von der KPÖ Plus.

Neben den Parlamentsparteien treten in Salzburg auch die KPÖ Plus, die Bierpartei, die MFG, die Liste Madeleine Petrovic und die Liste „Keine von denen“ an. Salzburger Spitzenkandidatin der KPÖ Plus ist Bettina Prochaska. Sie arbeitet als Intensivpflegerin in einem Krankenhaus und steht auf der Bundesliste der Kommunisten auf Platz zwei. „Es braucht Menschen mit Pflege-Expertise im Parlament, die eine Ahnung von der Realität im Spital und im Seniorenwohnhaus mitbringen. Dafür trete ich an“, sagt Prochaska über ihre Motivation.

Für die MFG tritt Landesparteichef Patrick Prömer an, der schon bei der Landtagswahl Spitzenkandidat war. Nummer eins bei der Liste Madeleine Petrovic ist die Psychotherapeutin und Saxofonistin Birgit Falkensteiner. Die Bierpartei und „Keine von denen“ haben in Salzburg Kandidaten von außerhalb als Listenerste aufgestellt.

Porträt von Salzburg-Krone
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