Sie alle stehen auf den Listen ihrer Partei: Wir haben die jüngsten und die ältesten Kandidaten getroffen und nachgefragt, warum sie sich zur Wahl aufstellen lassen haben.
Mit dem 18-jährigen Lorenz Meschik schickt die SPÖ einen besonders jungen Politiker ins Wahl-Rennen – aber nicht zu jung, wie der Kärntner selbst betont: „Ganz im Gegenteil, ich bin der Meinung, dass Junge fehlen! Oft wird Politik von der älteren Generation für die ältere Generation gemacht – deshalb ist es total wichtig, dass sich junge Menschen engagieren.“ Er selbst macht das bereits, seit er 14 Jahre alt war, außerdem engagiert er sich als freiwilliger Feuerwehrmann.
„Nein“, ist sich Annelie Bauer aus Oberösterreich sicher: „Das ist kein Widerspruch.“ Die 18-Jährige tritt für die ÖVP zur Nationalratswahl an und sagt: „Ich möchte einmal eine Familie, eigene vier Wände. Ich möchte etwas erschaffen und sehen, dass es sich lohnt, wenn man um etwas kämpft.“ Für das Interview mit der „Krone“ reserviert sie genau 40 Minuten – davor sitzt sie in der Schule, danach verteilt sie Flyer mit Jugendstaatssekretärin Claudia Plakolm.
Er wird am Tag der Nationalratswahl 18 Jahre alt – und hat eine Riesen-Party geplant: „Da habe ich in Wien eine große Feier mit 500 Menschen“, lacht der Salzburger Schüler Lukas Lintner. Gemeint ist natürlich die Wahlparty, für die er nach Wien reisen wird. Sein Ziel: Mehr junge Menschen im Parlament!“
Slimfit-Anzüge und gegeltes Haar sind nichts für ihn. Lieber präsentiert sich Daniel Pöll aus dem Burgenland so wie er ist: „Ich war schon als Kind politisch interessiert und habe bereits bei der Präsidentschaftswahl 2016 die Elefantenrunden im Fernsehen genau mitverfolgt. Da war ich gerade mal zehn Jahre alt“, erzählt der ehemalige Gymnasiast, der die Schule nach der neunten Schulstufe abbrach, um eine Lehre mit Matura zu machen.
Mit seinen 24 Jahren wird der Salzburger Sebastian Schwaighofer wegen seiner ausgezeichneten Listenposition ziemlich sicher in den österreichischen Nationalrat einziehen: „Wir müssen Ehrlichkeit in die wirtschaftlichen Perspektiven der jungen Menschen bringen. Die sind nicht mehr so wie bei unseren Eltern“, sagt er.
Sie ist die Listenälteste der SPÖ: Die Wienerin Elisabeth Pittermann (78) blickt zurück auf Erfolge und in die Zukunft. War früher alles besser? „Nein“, lautet ihre Antwort. Aber: „Die sprunghaften Fortschritte und Veränderungen der letzten 30 Jahre haben Welt und Menschen verändert. Es ist eine enorme intellektuelle und psychische Belastung, halbwegs mitzuhalten. Eine Aufgabe der internationalen Politik ist es auch, den Menschen Sicherheit, Vertrauen und Zuversicht zu geben.“
Als der Zweite Weltkrieg zu Ende ging, begann ihr Leben: Erzsébet Fuchs wurde 1945 geboren, seit Jahrzehnten engagiert sie sich in der ÖVP Alsergrund in Wien. Ob es in ihrer Partei an Nachwuchs mangelt? „Es gibt innerhalb der ÖVP viele junge und engagierte Politiker. Meine Aufgabe sehe ich darin, den Nachwuchs entsprechend zu fördern und zu unterstützen, damit er erfolgreich die Zukunft gestalten kann.“
Er wurde am 23. März 1940 geboren und stellt ein Paradebeispiel für die Verwobenheit der Ostregion Österreichs dar: Der Niederösterreicher Hans Jörg Schimanek war Landesrat und ist nun als Bezirkspolitiker in Wien-Floridsdorf aktiv. „Ich will bei den Leuten sein und Probleme lösen“, ist er trotz seiner langen politischen Karriere immer noch motiviert.
46 Jahre lang war der Vorarlberger Franz Wölfler als Exportkaufmann tätig, bereiste viele Länder, lernte die Menschen und ihre Kulturen kennen – um dann im Ruhestand einfach nichts zu tun? Keine Option: Er begann, sich sozial und politisch zu engagieren – und landete prompt auf der Nationalratswahlliste der NEOS.
Wem Sie am 29. September Ihre Stimme geben sollten
Sie wissen noch nicht, wen Sie am Sonntag wählen sollen? Probieren Sie unsere Wahlhilfe (unten) aus und beantworten Sie die Fragen, um zu sehen, mit welcher Partei Sie am meisten gemeinsam haben.
In Kooperation mit der Demokratie-Initiative „mehr demokratie!“ der Plattform „VOTO“ und unter wissenschaftlicher Begleitung der Politologin Dr. Kathrin Stainer-Hämmerle hilft Ihnen die „Krone“ dabei, Ihre Meinung mit den Positionen der Parteien abzugleichen.
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