Stimme erheben. Jetzt sind wir dran – nach 1828 Tagen. Genau fünf Jahre nach der als historisch eingestuften Nationalratswahl, bei der Sebastian Kurz mit der ÖVP einen fulminanten Sieg feierte und die FPÖ kurz nach dem Ibiza-Skandal tief abstürzte, dürfen wir endlich wieder wählen, können die Österreicher wieder ihre wichtigste Stimme erheben und den Nationalrat und damit in weiterer Folge ihre Regierung neu wählen. Was bleibt als größte Überraschung von dieser längst ausgedienten, ausgeleierten Regierung, die mit dem Anspruch, „Das Beste aus beiden Welten“ zu vereinen, türkis-grün begann und schwarz-grün, um nicht zu sagen grau bis gräulich endete? Dass sie ganze fünf Jahre hielt! Wie halten es Partner so lange aus, die in ihren ganz eigenen Welten leben und den Kosmos des anderen nicht verstehen wollen und können? Aber diese Geschichte können wir mit heute abhaken. Schwarz-Grün blüht uns in absehbarer Zukunft mit großer Sicherheit nicht mehr. Das liegt nicht allein daran, dass die beiden Parteien voneinander Lichtjahre entfernt sind, sondern vor allem Lichtjahre entfernt von einer gemeinsamen Mehrheit liegen werden.
Qual der Wahl. Abhaken können wir mit dem heutigen Tag auch den Wahlkampf, den viele als ruhig, manche gar als zu ruhig einstufen. Das könnte man gelten lassen, wenn man die „Mutter aller Schlachten“ erwartet hatte. Nein, sooo schlimm kam es nicht. Aber so gut wie keiner der Kandidaten ließ durchblitzen, er (oder sie) möge den (oder die) andere(n). Von Karl Nehammer und Werner Kogler, die politisch nichts miteinander am Hut haben, aber einander persönlich offenbar trotzdem schätzen, einmal abgesehen. Aber Nehammer und Babler? Giftig. Kickl und Nehammer? Unmöglich, wie der ÖVP-Kandidat gebetsmühlenartig schwört. Irgendwer wird aber mit irgendwem eine neue Regierung bilden müssen. Es geht um die Wahl des „geringeren Übels“. Die Qual der Wahl: Wem gibt man heute seine Stimme? Wer vertritt die „Stimme Österreichs“, die wir in der „Krone“ in den vergangenen Wochen in den Mittelpunkt gestellt haben, am besten? Die Qual der Wahl: Viele tendieren wohl auch dazu, diesmal taktisch zu wählen. Die einen, um etwas zu fördern, die anderen, um etwas zu verhindern, was ihnen Sorgen macht. Manche, um für oder gegen etwas zu protestieren, andere in der Hoffnung, damit Österreich etwas Gutes zu tun. Was bleibt uns Stimmbürgern? Die nach dem eigenen Gewissen beste Wahl zu treffen. Und die Stimme zu erheben!
Kommen Sie gut durch den Wahlsonntag!
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