Die Stimmen bei der Nationalratswahl teilen sich die Großen unter sich auf – und die FPÖ hat sich mit voraussichtlich über 29 Prozent das größte Stück des Kuchens sichern können. Die Kleinparteien hingegen schauen durch die Finger.
Der sogenannte Fallbeil-Effekt ist offenbar auch bei dieser Wahl wieder zum Tragen gekommen. Er besagt, dass umfragemäßig hoffnungslos weit unter der Mindesthürde von vier Prozent liegende Parteien oft nicht gewählt werden, um keine verlorene Stimme abzugeben. Und so verpassten die Kleinparteien wie die KPÖ – die noch am besten abschnitt – oder die Bierpartei den Einzug in den Nationalrat klar.
Die KPÖ rechnete selbst nicht mehr mit einem Einzug in den Nationalrat. In der aktuellsten Hochrechnung (Auszählungsgrad von knapp 55 Prozent) liegen die Kommunisten klar unter der notwendigen Vier-Prozent-Hürde, ebenfalls die Bierpartei.
„Ich bin ja nicht auf den Kopf gefallen“
Für KPÖ-Spitzenkandidat Tobias Schweiger ist das Ergebnis „ausbaufähig“, dennoch blickt er positiv in die Zukunft: „Wir wissen, dass wir darauf aufbauen können.“ Bierpartei-Chef Dominik Wlazny habe sich „natürlich mehr erwartet“. Auch wenn die Schwankungsbreite in der Theorie zunächst noch ein sehr knappes Überspringen der Vier-Prozent-Hürde hergab, müsse man realistisch bleiben: „Ich bin ja nicht auf den Kopf gefallen. Ich kann das Ergebnis ja lesen.“
Bundesweit angetreten waren von den „Kleinen“ noch LMP, die Liste Madeleine Petrovic, und „Keine von denen“. Die Ex-Grüne Petrovic sowie KEINE kommen der Hochrechnung zufolge auf jeweils 0,6 Prozent.
Wie Petrovic zeigte sich auch MFG-Obmann Joachim Aigner nach der ersten Hochrechnung enttäuscht, beide kündigten aber an, weitermachen zu wollen. Die als Coronamaßnahmen-kritische Partei bekannt gewordene MFG trat in sieben Bundesländern an.
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