Blick in die Regionen

FPÖ siegt in Serie – nur ein Bezirk bleibt schwarz

Steiermark
29.09.2024 21:28

Ein Steiermark-Rundblick zeigt: In fast allen steirischen Bezirken ist die FPÖ die Nummer 1, nur die Südoststeiermark ist gerade noch schwarz geblieben. Die ÖVP kann insgesamt etwas mehr Hochburgen halten als die SPÖ. Eine kuriose Pattstellung gibt es in Söchau – und auch das Ausseerland tanzt wieder einmal an der Reihe.

Das knappste Wahlergebnis des Landes gibt’s in Söchau, einer Gemeinde, die Ende des Jahres durch eine Fusion Teil von Fürstenfeld wird: Jeweils 330 Stimmen erhielten hier FPÖ und ÖVP – das einzige Unentschieden in der Steiermark.

Vielerorts fiel das Ergebnis deutlicher aus. Oftmals schlug das Pendel in Richtung FPÖ aus. Die blauen Zugewinne sind meist fast ident mit den Verlusten der ÖVP, die ihre Traumergebnisse von 2019 nicht halten kann. In Wenigzell und Klöch wurde immerhin die absolute Mehrheit, also ein Ergebnis der 50-Prozent-Marke, verteidigt.

Sogar Hartberg-Fürstenfeld fällt an die FPÖ
Doch sogar der Bezirk Hartberg-Fürstenfeld, der als „das“ schwarze Kernland gilt, ist diesmal blau: Die FPÖ erreichte 36,1 Prozent, die ÖVP 35,4 Prozent.. Im Bezirk Deutschlandsberg sind alle 15 Gemeinden nunmehr in FPÖ-Hand! Hier gibt es bezirksweit fast 40 Prozent für die Freiheitlichen, ebenso im Bezirk Leibnitz. Dort fällt wie schon bei vorhergehenden Urnengängen auf, dass die FPÖ vor allem im südsteirischen Weinland, also in der Grenzregion zu Slowenien, hervorragende Ergebnisse einfährt: Ehrenhausen, Leutschach, Oberhaag, Gamlitz, Straß – überall gibt’s mehr als 40 Prozent für die FPÖ.

Gerade einmal der Bezirk Südoststeiermark ist äußerst knapp in ÖVP-Hand geblieben: 36,7 Prozent (zu 36,5 Prozent für die FPÖ). Auch in den Städten Feldbach und Bad Radkersburg bleibt die Volkspartei noch voran. Das gelang zudem in Murau, Hartberg und Fürstenfeld – etwas Balsam auf tiefe schwarze Wunden. Ein Lichtblick für Landeshauptmann Christopher Drexler: In seiner Heimatgemeinde Passail erreichte die ÖVP 40 Prozent.

Bitter für Jörg Leichtfried: In seiner Heimatstadt Bruck liegt die SPÖ klar hinter der FPÖ.  (Bild: Felicitas Matern)
Bitter für Jörg Leichtfried: In seiner Heimatstadt Bruck liegt die SPÖ klar hinter der FPÖ. 

Die SPÖ verlor fast alle Hochburgen
Bittere Niederlagen am laufenden Band musste die SPÖ in ihren Hochburgen hinnehmen. Leoben, Bruck, Kapfenberg, Trofaiach, Mürzzuschlag, Knittelfeld, Judenburg, Zeltweg, Liezen, Leibnitz, Bärnbach, Voitsberg, Deutschlandsberg: Die Liste der auf kommunaler Ebene tiefroten Städte, in denen die Wähler diesmal in Scharen zu den Freiheitlichen überliefen, ist lang. Sogar in Weiz ist die FPÖ mit 26,7 Prozent knapp vor der SPÖ mit 25,6 Prozent. Auffallend: In Kindberg, wo ja ein neues Bundesquartier für Asylwerber für Aufregung und heftigen Widerstand der FPÖ sorgte, fiel der blaue Sieg mit 31 Prozent vergleichsweise moderat aus.

Wie sehr die Wähler bei den einzelnen Urnengängen unterscheiden, zeigt das Beispiel Köflach: Hier verfügt ÖVP-Bürgermeister Helmut Linhart über eine komfortable absolute Mehrheit im Gemeinderat, gestern stürzte die Volkspartei allerdings auf den dritten Platz ab.

Die SPÖ ist gerade einmal in sechs Gemeinden die stärkste Kraft: Eisenerz, Wildalpen, Vordernberg, Selzthal, Landl und Altenmarkt bei St. Gallen – allesamt sozialdemokratische Hochburgen.

Ein vielfach unterschätzter Faktor in der Steiermark ist der große Bezirk Graz-Umgebung: Er tickt politisch völlig anders als die Landeshauptstadt Graz – so auch diesmal. Die FPÖ ist hier mit 32,7 Prozent klar die Nummer 1. Auch in den wirtschaftlich extrem starken Wachstumsgemeinden Premstätten, Feldkirchen, Kalsdorf oder Lieboch fahren die Freiheitlichen große Siege mit Resultaten jenseits der 30 Prozent ein.

Das Leitspital Liezen beeinflusste Wahl kaum
Wieder einmal etwas aus der weitgehend homogenen Reihe tanzt das Ausseerland: In Altaussee etwa sind die drei Großparteien fast gleichauf, die FPÖ ist nur die Nummer 3. Auffallend zum Thema Leitspital im Bezirk Liezen: Die FPÖ siegte in Rottenmann (das ein LKH verliert), in Stainach-Pürgg (das ein Krankenhaus gewinnt) ist sie knapp hinter der ÖVP.

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