Dass er bei der Nationalratswahl den Einzug ins Parlament verfehlt hat, lässt Bierparteichef Dominik Wlazny an den Ausstieg aus der Politik denken. Ob er bei der Wien-Wahl in einem Jahr antreten will, will er sich noch gut überlegen. Das habe jedoch nichts mit Frust zu tun, unterstreicht Wlazny.
Wlazny ist vom Abschneiden seiner Bierpartei in Wien wie im gesamten Land eingestandenermaßen „überrascht“. Bei seinen bisherigen österreichweiten Antritten – bei der Nationalratswahl 2019 und bei der Bundespräsidentenwahl 2022 – konnte er in der Bundeshauptstadt mit heimatlicher Hausmacht deutlich bessere Ergebnisse als im Rest des Landes einfahren. Nicht so diesmal. Einen Reim kann er sich darauf nicht machen: „Es ist so, wie’s ist.“
Keine Lust auf „Schnellschuss“
Ob er nach diesem Dämpfer in einem Jahr bei der Wien-Wahl überhaupt noch antreten will, möchte sich Wlazny vorerst offen lassen. Das habe jedoch nichts mit persönlicher Enttäuschung zu tun: Auch nach dem Erfolg bei der Bundespräsidentenwahl – damals wollten ihn 10,7 Prozent der Wiener als Präsidenten sehen – sei er gefragt worden, ob er bei der Nationalratswahl antreten wolle und sei damals ebenso wenig zu einem „Schnellschuss“ bereit gewesen. „Wir werden uns das überlegen.“
Als möglichen Grund für die erkaltete Liebe der Wiener Wählerschaft zu ihm sieht Wlazny allenfalls mangelnde Präsenz in der Bundeshauptstadt: Er habe „keinen Wien-Wahlkampf gemacht“ und seine Auftritte in diesem Wahlkampf bewusst über Österreich gestreut. Dass ihm Meinungsforscher noch vor ein paar Wochen einen fast sicheren Einzug in den Nationalrat verhießen und nun doch nichts daraus wurde, lehrt ihn: „Man kann nie von etwas ausgehen.“
Jedenfalls weiter „Gaude“
In jenen lokalpolitischen Gremien, wo die Bierpartei jetzt schon – wie als Bezirksräte in Wien beispielsweise – vertreten ist, werde man weiterhin „Gaude haben“, ist Wlazny überzeugt. Und ein Argument, doch im politischen Rennen zu bleiben, sei jedenfalls der Zuspruch, den er bei der Wahlparty am Sonntagabend erfahren habe: „Ich schau‘ in viele Gesichter, die der Partei viel Mut zusprechen.“
Wlazny ist jedenfalls überzeugt, dass der mangelnde Zuspruch nicht an inhaltlichen Unschärfen bei seiner Partei lag. Sein Parteiprogramm-„Menü“ hält er „weiterhin für sehr intelligent“. Vor allem in den Bereichen Gesundheit und Bildung sowie bei seiner Idee eines Zukunftsministeriums würde er sich freuen, wenn die künftige Regierung „das abkupfert“.
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