Vorarlbergs FPÖ-Landesparteichef Christof Bitschi und sein Führungsteam setzten auf die Jugend und überließen dem 25-jährigen Studenten Manuel Litzke einen wählbaren Platz bei den Nationalratswahlen. Der schnappte sich das zweite Mandat für die Blauen.
„Krone“: Herr Litzke, wie überrascht sind Sie, dass Sie das Mandat geholt haben?
Manuel Litzke: Ich bin tatsächlich sehr überrascht – aber sehr positiv. Ich freue mich wirklich.
Unterbrechen Sie jetzt Ihr Studium in Wien und konzentrieren sich ganz auf die Politik?
Ich studiere Betriebswirtschaftslehre an der Wirtschaftwissenschaftlichen Universität in Wien und habe dort gerade den Bachelor gemacht. Geplant ist, dass ich das Masterstudium abschließe. Das wird jetzt ein wenig schwieriger, ich denke aber, dass es machbar ist.
Womit haben Sie die Mitglieder Ihrer Landespartei überzeugt, um diesen aussichtsreichen Listenplatz hinter Thomas Spalt zu erhalten?
Ich denke, dass die Mitglieder der Freiheitlichen Jugend in Vorarlberg, deren Obmann ich ja bin, in den vergangenen Jahren ganz gute Arbeit geleistet haben und dass dies auch innerhalb der Partei so wahrgenommen wurde. Die Verantwortlichen wollten sicher auch ein starkes Zeichen in Richtung Jugend senden und zeigen, dass ihnen diese Altersgruppe wichtig ist.
Für welche Themen wollen Sie sich im Nationalrat einsetzen?
Ein sehr drängendes Thema in den kommenden Jahren ist das Wohnen. Wir müssen leistbaren Wohnraum schaffen. Auf Landesebene fordern wir spezielle Startwohnungen für junge Menschen, die gezielt an junge Erwachsene und junge Familien gehen. Ein weiterer wichtiger Punkt ist die Migrationsthematik. Wir wollen, dass an gewissen Hotspots, die sich landesweit entwickelt haben, wieder eine gewisse Sicherheit gewährleistet wird. Deshalb braucht es eine entsprechende Sicherheitspolitik und Remigration.
Sind Sie Kickl-Fan?
Natürlich. Wir haben ein Wahnsinnsergebnis eingefahren, das historisch beste Ergebnis – und das hat er zu verantworten.
Mögliche Koalitionspartner haben noch nicht laut hier gerufen. Wie wahrscheinlich ist es, dass Ihr Obmann Kanzler wird?
Der Wähler hat ein deutliches Votum ausgesprochen, das ist so zu akzeptieren. Eine relative Mehrheit der Österreicherinnen und Österreicher will einen Kanzler Kickl. Ich kann die Kritik an ihm nicht nachvollziehen. Er hat in den vergangenen Jahren bewiesen, dass er ein Mensch ist, der sich zu 100 Prozent für die gesamte Bevölkerung einsetzt. Deswegen muss niemand Angst vor ihm haben.
Unterscheidet sich die Bundes-FPÖ unter Herbert Kickl von der Landes-FPÖ unter Christof Bitschi?
Ich denke, dass auf Landesebene andere Themen drängender sind. In Vorarlberg ist das bereits angesprochene Thema Wohnen mehr im Fokus, da die Preise im Vergleich zu anderen Bundesländern extremer angestiegen sind. Die Schwerpunkte sind andere. Thematisch gibt es keinen Unterschied.
Wie sind Sie zur FPÖ gekommen?
Im Zuge der Flüchtlingskrise 2015 habe ich gesehen, dass Entwicklungen passiert sind, die ich nicht gut finde. 2016 bin ich Parteimitglied geworden, da ich der Ansicht bin, dass die FPÖ die richtigen Antworten auf die große Migrationsfrage hat.
Was machen Sie in Ihrer Freizeit?
Ich bin leidenschaftlicher Eishockeyfan. Ansonsten lese ich gerne – vom Roman bis hin zum Sachbuch. Ich habe extrem viele Bücher.
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