Bürgermeister-Wahl

Nach Beschwerde: Zäune fallen, Camper bleiben

Diese Flugaufnahme zeigte Goldwörth beim Hochwasser 2013

(Bild: Kronen Zeitung)

Nach den Nationalratswahlen steht in OÖ der nächste Urnengang am Programm: In Goldwörth rittern drei Kandidaten um die Nachfolge des im Juni zurückgetretenen Johann Müllner (VP). Der ehemalige Ortschef war nach Vorwürfen zurückgetreten. Jetzt gibt es erste Konsequenzen für die Grundbesitzer.

Ob FP-Kandidat Thomas Prihoda vom nationalen blauen Hoch profitieren kann, ist offen. 2021 war er Müllner als einziger Gegenkandidat mit 112 zu 381 Stimmen unterlegen. Am Sonntag stellt sich neben Bernhard Hofer (VP) Franz Braterschofsky für die SPÖ der Wahl.

Beschwerden ignoriert
Johann Müllner hatte den Job hingeworfen, weil es von einem der letzten Bewohner der Ortschaft Hagenau, die nach den Donau-Fluten von 2002 und 2013 zur Absiedelungszone wurde, Anzeigen bei der Direktion für Inneres und Kommunales (IKD) gab. Tenor: Der Bürgermeister habe Beschwerden über widmungsfremde Nutzung der Grundstücke, von denen die Bewohner weggezogen waren und die Häuser abgerissen hatten, ignoriert.

Ich habe immer gesagt, sobald so eine Anschuldigung da ist, trete ich zurück. Das ist es mir nicht wert, als Bürgermeister so beschmutzt zu werden.

Johann Müllner (VP) trat mit 1. Juni 2024 nach 17 Jahren als Ortschef ab.

Untersuchung nicht abgeschlossen
Die IKD und die Bezirkshauptmannschaft Urfahr-Umgebung haben sich die Überprüfung der Vorwürfe aufgeteilt, und noch ist die Untersuchung nicht ganz abgeschlossen. Doch für rund 20 Parzellenbesitzer gibt’s schon erste Konsequenzen. Sie bekommen demnächst Post, dass alle nicht umlegbaren Zäune, aber auch kleine Anhäufungen für Beete abzutragen sind, ebenso kleine Hütten und alles, was fest verbaut ist.

„Wohnwägen, sofern sie zugelassen sind, dürfen bleiben“, heißt es aus der BH Urfahr-Umgebung. Denn diese können im Fall eines neuen Hochwassers weggebracht werden. Ob es für den Ex-Bürgermeister, der Beschwerden ignoriert habe, weitere Konsequenzen gibt, ist noch unklar.