krone.tv fragt nach

Welche Koalition? „Dreier schwieriger als Zweier“

Innenpolitik
03.10.2024 17:30

Die Nationalratswahl ist geschlagen, die große Überraschung ist ausgeblieben. Was halten die Wienerinnen und Wiener vom Ergebnis? Welche Koalition wünschen sie sich? krone.tv hat nachgefragt.

„Nicht so toll“ findet Moritz N. das Wahlergebnis. Der 20-jährige Student hätte sich eine andere Partei an der Spitze gewünscht. Und auch eine Pensionistin stimmt ihm zu, sie findet das Wahlergebnis „sehr schade“, gerade für die jüngere Generation. Ernüchtert zeigt sich auch Ina H. Sie räumt ein, dass das Ergebnis vorhersehbar war. Die Deutlichkeit, mit der die FPÖ gewonnen hat, war trotzdem enttäuschend. Die 21-Jährige erhofft sich „eine Dreierkoalition aus ÖVP, SPÖ und NEOS.“ – eine Zuckerl-Koalition.

Der 76-jährige Hans hingegen ist sehr zufrieden mit dem Wahlausgang. Knapp 29 Prozent für die FPÖ findet er gut, es hätten aber auch noch mehr sein können: „Die waren noch etwas zu wenig.“ Für ihn die „Einzigen, die sich für die Bevölkerung einsetzen.“ Gerade von Parteichef Herbert Kickl ist er überzeugt: „Wenn der sagt Volkskanzler, dann kann ich nur dahinterstehen.“ „Angst und bange“ wird Michaela H., wenn sie an die Zukunft denkt. Ihre Hoffnung liegt bei den Koalitionsverhandlungen, die womöglich „doch noch glimpflich“ – also ohne FPÖ -ausgehen könnte. Ideal für sie wäre eine Koalition mit den Grünen, da Klimaschutz der 51-Jährigen ein wichtiges Anliegen ist. „Das ist für keinen ein Thema gewesen, außer für die Grünen.“

Gerald B. rät dem FPÖ-Chef zur Zurückhaltung. Er soll, „wenn er schlau ist“, mit der ÖVP gemeinsam koalieren, und sich „zurückhalten“. Auch Viktor, ein 25-jähriger Student, findet, dass die Blauen den Auftrag zur Regierungsbildung erhalten sollen, alles andere wäre „auch gegen das Volk“. Eher in Richtung Dreierkoalition tendiert Pensionistin Annemarie Z., das wäre ihr „eigentlich am liebsten“. Ein Comeback von Rot-Schwarz wünscht sich die 77-jährige Frau Ibert. Es soll niemand aus Machtgründen probieren die „erste Geige zu spielen“. Weil die Rot-Schwarze Mehrheit im Parlament zu knapp wäre, rechnet die Pensionistin eher mit einer Dreierkoalition. Zum Beispiel mit den NEOS als „bessere Stütze für die ÖVP“, auch wenn ihr die Grünen als Partner lieber wären.

„ÖVP und SPÖ sind extrem weit auseinander“ räumt ein Herr in Wien-Hietzing ein. Auch er tippt auf einen Dreier – mit allen Schwierigkeiten. Denn eine Koalition aus „drei Parteien ist nochmal schwieriger als mit zwei“. Er übt sich in Geduld: die Sondierungsgespräche werden „sicherlich eine lange Geschichte“. Und: „Ich glaube nicht, dass vor zwei, drei Monaten etwas rauskommt.“

Ohne konkret auf Parteien einzugehen, wünscht sich Philipp N. mehr Stabilität, den Wahlslogan der Volkspartei: „Es gehört bewiesen, dass Österreich doch nicht so ist, wie es die letzten Jahre gewirkt hat. Auch nach außen.“ Der 79-jährige Josef K. fasst zusammen: „Jeder Mensch hat seine Meinung. Wir können es nicht ändern – das Volk hat gewählt.“

Nicht nur die Parteien, sondern auch Bundespräsident Van der Bellen ist am Zug. Die Verhandlungsteams sind gebildet. Jetzt heißt es abwarten.

Sarah Neururer & Balthasar Bachmair, krone.tv

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