Damit scheint klar, dass die FPÖ Norbert Hofer nicht für das Amt des Nationalratspräsidenten vorschlagen wird. Der Politik-Veteran soll für die Freiheitlichen stattdessen die Burgenland-Wahl 2025 als Spitzenkandidat bestreiten. Mit Parteichef Herbert Kickl soll Hofer eine Abmachung getroffen haben.
Darauf hat sich der Landesparteivorstand am Donnerstagabend in Pinkafeld (Bezirk Oberwart), der Heimatstadt des dritten Nationalratspräsidenten, verständigt.
Zuletzt hieß es noch, Hofer selbst würde die Rolle als Nationalratspräsident bevorzugen. Neben dem 53-Jährigen galt Volksanwalt Walter Rosenkranz als aussichtsreichster FPÖ-Kandidat für den Posten. Als Alternative genannt wird die Abgeordnete Susanne Fürst.
Dem Vernehmen nach soll Hofer mit Parteichef Herbert Kickl übereingekommen sein, bei der nächsten Bundespräsidentenwahl 2028 fix als blauer Kandidat antreten zu dürfen. Die beiden sollen eine Aussprache gehabt haben und sich nach der Übernahme der Partei durch Kickl, die zu einem Zerwürfnis führte, ausgesöhnt haben.
FPÖ färbte Burgenland blau ein
Bei der Wahl am Sonntag erreichten die Blauen in Hofers Heimatbundesland 28,8 Prozent und damit den ersten Platz vor ÖVP und SPÖ.
Für Freitag wurde unter dem Betreff „Paukenschlag“ zu einer Pressekonferenz mit Hofer und Landesparteiobmann Alexander Petschnig geladen. Dabei wird Hofer offiziell als Spitzenkandidat im FPÖ-Landtagsklub im Landhaus in Eisenstadt vorgestellt.
In der Sitzung des Landesparteivorstands wurde auch entschieden, wer das Mandat von Petschnig im Landtag übernimmt, da dieser in den Nationalrat wechselt. Der Sitz im Landesparlament geht an Michaela Brandlhofer.
Die 59-jährige Nordburgenländerin verfüge über „massive soziale Kompetenz“ und werde sich für eine „soziale, sichere und gerechte Politik einsetzen“, hieß es in einer Aussendung am Abend.
Das Amt des Landesparteiobmanns übt Petschnig vorerst weiter aus, erklärte er zuletzt. Anstelle von Hofer dürfte nun Michael Gmeindl in den Nationalrat einziehen, wie die APA in Erfahrung brachte. Gmeindl war bereits Listenerster der burgenländischen Blauen bei der EU-Wahl im Juni.
Künftig Rot-Blau im Burgenland?
Burgenlands Landeshauptmann Hans Peter Doskozil (SPÖ) schloss eine rot-blaue Koalition in der Vergangenheit nicht aus. Hier müsse zwischen der Kickl-FPÖ und den Freiheitlichen im Land unterschieden werden: „Die Personen im Burgenland spalten nicht die Bevölkerung. Und das ist schon ein wesentlicher Unterschied“, erklärte Doskozil jüngst. Vor allem mit Hofer persönlich soll der rote Landesfürst gut zurechtkommen.
Eine Zusammenarbeit würde SPÖ-Parteichef Andreas Babler jedoch in Erklärungsnot bringen, da dieser sich als „Brandmauer“ zur FPÖ positionierte.
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