Steirische Gastronomen

Rauchverbot im Freien? „Ein absoluter Schwachsinn“

Steiermark
08.10.2024 17:12

Die EU-Kommission hat eine neue Empfehlung ausgesprochen, wie sie die Raucherquote in den Mitgliedsstaaten reduzieren will. Weil dafür ein Rauchverbot in der Gastronomie im Freien kommen könnte, sind die steirischen Wirte alarmiert: „Für manche Betriebe wäre das der Ruin“, sagt Spartenobmann Klaus Josef Friedl.

Eine Empfehlung der EU-Kommission sorgt derzeit für Unmut unter Gastronomen: Um den Anteil der Raucher auf unter fünf Prozent zu senken, sollen Zigaretten von öffentlichen Orten im Freien verbannt werden. Ziel ist es, bis 2040 eine „rauchfreie Generation“ in der EU zu etablieren. Auch auf das Rauchen im Gastgarten soll verzichtet werden. „Ein absoluter Schwachsinn“, sagt Christian Kollmann vom Burg-Restaurant Deutschlandsberg, „wo sollen die Gäste dann bitte noch rauchen?“

Damit spricht er im allgemeinen Tenor der steirischen Wirte. Schon einmal habe es die Gastronomie mit dem Rauchverbot in Innenräumen hart getroffen, erklärt Klaus Josef Friedl, Spartenobmann der Wirtschaftskammer Steiermark. Erst rüstete man auf getrennte Räume im Inneren um, dann kam ein generelles Verbot. Mit Heizschwammerl und Raucherecken schuf man daraufhin geeignete Außenplätze für Raucher.

Wirt Christian Kollmann (Bild: Jauschowetz Christian)
Wirt Christian Kollmann
Branchenobmann Klaus Josef Friedl (Bild: Barbara Majcan)
Branchenobmann Klaus Josef Friedl
Gastronomin Herti Grossauer-Widakovich  (Bild: Pail Sepp)
Gastronomin Herti Grossauer-Widakovich 

Ob es diesbezüglich Differenzen zwischen Gästen gab? Die EU möchte vor allem Kinder und Passivraucher schützen. „Bei uns ist das überhaupt kein Thema“, sagt Herti Grossauer-Widakovich (Schlossberg Restaurant, El Gaucho, El Pescador usw.). „Ich kann so etwas gar nicht ernst nehmen. Da wird einfach irgendetwas in den Raum geworfen, was nicht umsetzbar ist.“ Gäste werden sich das Rauchen ohnehin nicht nehmen lassen, ist sie überzeugt.

Angst vor großen Umsatzeinbußen
„Für manche Betriebe wäre das der Ruin“, sagt jedoch Friedl. Der Kaffee im Freien verliert an Attraktivität, Traditionsgasthäuser könnten schließen. Er rechnet mit großen Umsatzeinbußen, sollte das Verbot tatsächlich kommen. „Wir fühlen uns geneppt“, sagt er. „Schon wieder soll die Gastro so etwas ausbaden“, ergänzt Grossauer-Widakovich.

Nachholbedarf sehen die Branchenvertreter in ganz anderen Bereichen: Die Politik solle lieber die Lohnnebenkosten senken, sagt Kollmann. Auch die Wirksamkeit eines Rauchverbots im Freien stellen sie infrage. „Ich glaube, es braucht andere Ansätze wie eine Steuererhöhung auf Nikotinprodukte, um für weniger Raucher zu sorgen“, meint Grossauer-Widakovich. Friedl: „Wenn die Gäste nicht mehr im Gastgarten rauchen können, dann werden sie es auf der Straße daneben machen.“ Gesundheitsminister Johannes Rauch (Grüne) will sich nach internen Gesprächen am Donnerstag dazu äußern.

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