Ein Maßnahmenpaket für die ältere Generation fordert die Landes-SPÖ von der Bundesregierung. Wichtigster Punkt: „45 Arbeitsjahre sind genug“. Außerdem präsentierten die ÖVP-Senioren eine Umfrage und kündigt die Ausarbeitung eines Plans für die Seniorenarbeit an.
Aktuell leben im Burgenland 97.569 Personen, die älter als 60 Jahre sind – 32,3 Prozent der Bevölkerung. Am 17. Oktober steht das SPÖ-Maßnahmenpaket für die ältere Generation auf der Tagesordnung der Landtagssitzung – mittels Entschließungsantrag wird dabei die Bundesregierung.
Erhöhung des Antrittsalters: Absage aus dem Burgenland
Die Marschrichtung ist klar: „Wir fordern eine Sicherung der gesetzlichen, lebensstandarderhaltenden Pensionen und eine klare Absage an jegliche Tendenzen zur Erhöhung des Antrittsalters“, erläutert SPÖ-Klubchef Roland Fürst. 45 Arbeitsjahre müssten genug sein. „Nach einem langen Arbeitsleben verdienen die Menschen das Recht auf eine abgesicherte Pension, ohne dabei gezwungen zu werden, länger zu arbeiten“, ergänzt SPÖ-Bereichssprecherin Verena Dunst. Zudem seien die Arbeitsbedingungen in einigen Branchen ohnehin gesundheitsbelastend. Die meisten Menschen würden es in Folge nicht schaffen, bis 65 geschweige denn bis 67 zu arbeiten.
Schere zwischen Männern und Frauen muss geschlossen werden
Verringert werden sollen zudem die Pensionsunterschiede, die es weiterhin zwischen Männern und Frauen gibt. „Um diese Schere zu schließen, muss die Information über die Auswirkungen von Teilzeitarbeit verbessert und der Wiedereinstieg von Frauen in den Beruf gefördert werden“, so Dunst. Eine geeignete Maßnahme sei zudem die höhere Bewertung von Kindererziehungs- und Pflegezeiten.
Abschaffung der Pensionsaliquotierung
Verlangt wird auch die endgültige Abschaffung der Aliquotierung der ersten Pensionsanpassung nach dem Pensionsantritt. Beim Thema Altersdiskriminierung durch Digitalisierung fordert die SPÖ ein Verbot von Preisaufschlägen für analoge Dienstleistungen und das Recht auf eine analoge Abwicklung von Anträgen.
Seniorenbarometer zeigt viele Sorgen
Der Seniorenbund hat gemeinsam mit dem Meinungsforschungsinstitut KOMMA eine Umfrage unter 7000 Mitgliedern durchgeführt. 729 Rückmeldungen wurden registriert, zusätzlich auch Telefoninterviews gemacht. Zwei wesentliche Erkenntnisse konnte man dabei gewinnen, sagt Landesobmann Rudolf Strommer. Seniorenarbeit brauche einen strukturierten Plan, an dem bereits gearbeitet werde und es brauche eine Stimme der Senioren im Landtag. „Daher fordern wir von der ÖVP einen Vertreter an wählbare Stelle der Landesliste zu reihen“, so Strommer.
Vom Altersdiskriminierung bis zu Mobilität
In der Umfrage selbst, zeigten sich viele Themen, die Senioren besonders beschäftigen. Von der Digitalisierung (Stichwort: Altersdiskriminierung), bis zur Verbesserung der Medizinischen Versorgung (Zweiklassenmedizin). Aber auch die Themen Mobilität und Pflege sind bei der älteren Generation in aller Munde. Hier ist die Unsicherheit besonders groß, so Strommer. „Viele der Befragten sprechen von einer Zweiklassenmedizin und überlangen Wartezeiten bei Fachärzten. Ein Zustand, der für viele unzumutbar ist. Es muss auch einfach das Recht geben, bis ins hohe Alter mobil und selbstständig agieren zu können. Nicht alle haben ein eigenes Auto oder eine Familie, die sich kümmert“, betont Strommer.
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