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Androsch sieht es brennen | Kritik an seiner SPÖ

(Bild: Jauschowetz Christian/Christian Jauschowetz)

Androsch sieht es brennen. Dass Hannes Androsch, legendärer SPÖ-Finanzminister aus der Ära Kreisky und seit Jahrzehnten erfolgreicher Unternehmer Journalisten in sein Landhaus in Altaussee in der Steiermark einlädt, das kommt nicht oft vor. „Krone“-Reporter Jörg Schwaiger wurde diese seltene Ehre jetzt zuteil. Doch Androsch machte nicht nur die Haustür auf, sondern plauderte in seinem ihm vertrauten Ambiente auch gleich sehr offen über die aktuelle Innenpolitik im Allgemeinen und seine Partei im Speziellen. So ortet der erfahrene Ex-Finanzpolitiker und aktive Unternehmer eine ihm völlig unverständliche„Gelassenheit, als ob man jede Zeit der Welt hätte, obwohl der Hut brennt“.  Die Lage sei prekär: „Die Staatsfinanzen sind ein Sanierungsfall, bei der Wirtschaft sind wir Schlusslicht in Europa, wir haben eine Rekord-Arbeitslosigkeit und die höchste Steuerbelastung. Es brennt, aber niemand ist bereit, zu löschen.“ Auch nicht seine Partei ...

Kritik an seiner SPÖ. Mit seiner SPÖ geht der ehemalige hochrangige Politiker, der auch das Amt des Vizekanzlers unter Bruno Kreisky bekleidete, hart ins Gericht. Er ortet dringenden Reformbedarf im Sozialsystem und bei der Zuwanderung und erteilt linken politischen Fantasien eine klare Absage, wenn er meint: „Wir müssen Abschied nehmen – und das gilt auch für die SPÖ – von missionarischen Wunschträumen und ideologischen Luftschlössern, weil das Diktat der Realität gilt!“ In Hinblick auf die Nationalratswahlen erinnert er daran, dass die beiden Regierungsparteien zwar ein Wahldebakel erlitten haben, die SPÖ jedoch trotzdem nichts gewonnen hat, sondern das schlechteste Ergebnis in ihrer Geschichte einfuhr. Androsch wörtlich: „Man hat groß verkündet, wir werden Nummer eins und wir wurden Nummer drei. Erfolge schauen anders aus. Offenbar fehlt es an den Antworten und Ideen.“ Was er fordert: „Eine Budgetsanierung, die Durchforstung des Vorschriften-Dschungels und eine Eindämmung der Überbürokratisierung.“ Ob das eine Koalition Nehammer-Babler schafft? Wir dürfen zweifeln.

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