Mit Magnus Brunner, Norbert Sieber, Nina Tomaselli und Thomas Spalt wurden am Donnerstag vier „alte Hasen“ aus Vorarlberg im Nationalrat angelobt. Dazu gesellen sich mit Heike Eder, Manuel Litzke, Johannes Gasser und Antonio Della Rossa gleich vier „Frischlinge“ – und die haben es gar nicht so einfach, sich zurechtzufinden.
„Nein, aufgeregt war ich nicht“, sagte Heike Eder nach der Angelobung. Ihren Mann und die zwei Kinder hatte die ÖVP-Mandatarin zu Hause gelassen. Sie durften den ersten Auftritt der Mama im Hohen Haus aber via Fernsehen mitverfolgt. Eder, bisher als Bundesrätin tätig, kennt sowohl den Klub als auch das Gebäude und hat somit einen kleinen Startvorteil. Etwas gewöhnungsbedürftig ist der Wechsel aber doch. „Im Bundesrat war alles klein und fein. Hier ist alles etwas größer.“
An die Größe des Parlaments hat sich Norbert Sieber (ÖVP) schon lange gewöhnt. Er wurde am Donnerstag bereits zum sechsten Mal angelobt. „Verlorengegangene Kollege habe ich noch keine gefunden. Derzeit werden wir gruppenweise durchs Parlament getrieben“, berichtet der Bregenzer mit einem Lachen. Fast schon traurig fand er hingegen die Diskussionen rundum die Wahl des ersten Nationalratspräsidenten. „Sowohl als Volksanwalt als auch als Klubobmann hat Walter Rosenkranz einen guten Job gemacht. Er hat Handschlagqualität und hat immer gemäßigte Töne angeschlagen.“
Etwas anders sieht dies die grüne Nationalrätin Nina Tomaselli: „Vom zweiten Mann im Staat erwarte ich mir ein starkes Bekenntnis zur Demokratie und zu unseren Werten. Für mich passt das einfach nicht zusammen.“ Die Feldkircherin, die gerade von einer USA-Reise zurückgekehrt ist, wo sie den Wahlkampf vor Ort mitverfolgt hat, geht voller Tatendrang in die nächste Legislaturperiode. „Auch beim zweiten Mal ist es immer noch aufregend, Teil des Hohen Hauses zu werden.“
Zumindest in diesem Punkt ist sich Nina Tomaselli mit Thomas Spalt einig. „Eine Angelobung in diesem Rahmen ist schon etwas Besonderes“, sagte der Freiheitliche. Das erste Mal hatte Spalt, der im November 2022 für Reinhard Bösch nachrückte, quasi einen „Soloauftritt“ und wurde im Rahmen einer Sondersitzung angelobt. Ebenfalls neu für den Feldkircher: Er wird die Farben der „Ländle-Blauen“ künftig nicht mehr alleine vertreten, denn auch der 25-jährige Manuel Litzke schaffte den Sprung ins Parlament. „Vor der Angelobung bin ich schon etwas aufgeregt gewesen, denn ich habe auch großen Respekt vor den Aufgaben“, gab der Student zu. Bereits am Vortag hat er an einer Führung für neue Abgeordnete teilgenommen und dort offenbar gut aufgepasst: „Ich habe mich bisher noch nicht verlaufen, aber das könnte durchaus noch passieren.“
Wie es so ist, die Orientierung im riesigen Gebäude verloren zu haben, weiß hingegen Antonio Della Rossa. „Ich habe mich schon zweimal im falschen Flügel komplett verlaufen“, berichtet der Sozialdemokrat. Gemeinsam mit seiner Lebensgefährtin war er am Donnerstag zur Angelobung gereist und fand den ersten Tag „sehr überwältigend“.
Das künftige Ländle-Septett komplettiert Johannes Gasser von den NEOS. Der achte angelobte Vorarlberger, Magnus Brunner, wird seine Zelte im kommenden Jahr in Brüssel aufschlagen. Da er über die Bundesliste ins Parlament eingezogen ist, wird ihm kein Vorarlberger nachfolgen.
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