Prägten die Republik

ÖVP und SPÖ regierten 44 Jahre und 347 Tage

Innenpolitik
25.10.2024 07:44

Wenn ÖVP und SPÖ ihre Verhandlungen über eine Regierungsbildung beginnen, soll es laut beiden Parteien kein „Weiter wie bisher“ geben. Denn: Man kennt sich gut. In der Geschichte der Zweiten Republik war keine Koalition häufiger an der Macht.

Die rot-schwarze bzw. schwarz-rote Zusammenarbeit prägte die Geschichte Österreichs. Seit 1945 standen diese Parteien gemeinsam 45 der 79 Jahre an der Regierungsspitze – zunächst 1945 mit Karl Renner (SPÖ) als Kanzler, zuletzt 2017 mit Christian Kern (SPÖ). Letzter ÖVP-Kanzler einer schwarz-roten Koalition war 1966 Josef Klaus.

Auch die nun angestrebte Zusammenarbeit mit einer dritten Partei wäre nicht neu – 1945 war sie aber vor allem der Sondersituation nach dem Zweiten Weltkrieg geschuldet, als neben SPÖ und ÖVP auch die KPÖ in der provisorischen Staatsregierung vertreten war.

Die Kommunisten blieben Teil der ersten Regierung unter Leopold Figl (ÖVP), die Ende 1945 nach der ersten Nationalratswahl der Zweiten Republik die Geschäfte übernahm. Erst nach dem Ausscheiden der KPÖ 1947 war die erste rein schwarz-rote Koalition perfekt.

Nach Alleinregierungen kam Zeit der „Großen Koalition“ 
Eine solche stellte mit vier verschiedenen ÖVP-Kanzlern (Figl, Julius Raab, Alfons Gorbach, Josef Klaus) bis 1966 die Regierungen, also insgesamt 21 Jahre lang. Anschließend folgte die Zeit der Alleinregierungen, zunächst der ÖVP (bis 1970) und dann der SPÖ (bis 1983).

Auf die SPÖ-FPÖ-Regierungszeit folgte dann ab 1987 unter Franz Vranitzky (SPÖ) und dann Viktor Klima (SPÖ) die zweite lange Periode der damals noch „Großen Koalition“ von SPÖ und ÖVP. Diese dauerte 13 Jahre bis zum Antritt der ersten schwarz-blauen Regierung unter Wolfgang Schüssel (ÖVP, 2000).

Dieses Mal dauerte es bis zur Rückkehr der SPÖ-ÖVP-Koalition nur sieben Jahre. 2007 übernahm eine solche unter Alfred Gusenbauer (SPÖ) wieder die Regierungsgeschäfte und blieb auch nach dem Wechsel zu den Kanzlern Werner Faymann (SPÖ) und Christian Kern (SPÖ) fast elf Jahre bis Ende 2017 im Amt.

NEOS statt KPÖ?
Mittlerweile hätte eine neuerliche ÖVP-SPÖ-Koalition zumindest das langjährige Label „Große Koalition“ nicht mehr verdient. Die beiden Parteien stellen hinter der FPÖ nur mehr die zweit- und drittgrößte Fraktion im Nationalrat. Mit den NEOS als angestrebtem weiterem Koalitionspartner käme 74 Jahre nach dem Ausscheiden der KPÖ erneut eine dritte Partei in eine Regierung.

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