Sind in der Causa „Jagd-Ausflug“ von Tirols SPÖ-Chef Georg Dornauer und Immo-Jongleur René Benko Ermittlungen einzuleiten? Das sollte eigentlich die Staatsanwaltschaft Graz prüfen – die „Krone“ berichtete. Doch die Causa wandert nun zur Staatsanwaltschaft Innsbruck!
Der verhängnisvolle Jagdausflug mit René Benko bringt Tirols LH-Stv. Georg Dornauer (SPÖ) medial unter Beschuss. Mit dem „Hut eines anderen“ und dem Signa-Pleitier will er in der Steiermark nur auf der Pirsch gewesen sein. Trotz stolzer Pose und dem „Beutebruch“-Hut am Haupt beteuert Dornauer bekanntlich, das Wild nicht selbst erlegt zu haben. Brisant: Über Tirols SPÖ-Chef wurde im Jahr 2019 ein Waffenverbot verhängt, nachdem er am Innsbrucker Flughafen seine Jagdwaffe bei geöffnetem Fenster im Auto gelassen hatte.
„Prüfen, ob Ermittlungen einzuleiten sind“
Da sich das Jagdgebiet – es gehört der Benko-Stiftung – in der Steiermark befindet, war eigentlich die Staatsanwaltschaft Graz für diese Causa zuständig. „Wir prüfen, ob Ermittlungen einzuleiten sind“, hieß es.
Ja, das ist korrekt. Der Fall wird an uns abgetreten.
Hansjörg Mayr, Sprecher der Staatsanwaltschaft Innsbruck
Sprecher bestätigt: „Ja, das ist korrekt“
Doch die gesamte Causa wandert nun zur Staatsanwaltschaft Innsbruck, wie die „Krone“ in Erfahrung bringen konnte. „Ja, das ist korrekt“, betont Hansjörg Mayr, Sprecher der Staatsanwaltschaft Innsbruck, im Gespräch mit der „Krone“ und ergänzt: „Der Fall wird an uns abgetreten. Nun prüfen wir, ob Ermittlungen aufzunehmen sind.“ Ob das dann auch tatsächlich der Fall sein werde, könne derzeit noch nicht abgeschätzt werden.
„Ich trete nicht zurück, aber zur Seite“
Dornauer war am Mittwochvormittag vor die Medien getreten – selbstbewusst, wie man ihn kennt: Rücktritt? Nein! Aber ein Rückzug als Landeshauptmann-Stellvertreter und Landesparteiobmann der Tiroler SPÖ. „Ich trete nicht zurück, aber zur Seite“, betonte der bisherige Landeshauptmann-Stellvertreter beim Presse-Statement.
Dornauer wird künftig als „normaler“ Abgeordneter im Tiroler Landtag sitzen. Sein Nachfolger in Land und Partei soll Tirols ÖGB-Chef Philip Wohlgemuth werden. Die Übergabe soll jedenfalls mit 18. Dezember erfolgen.
Nach Gusenbauer ist Dornauer der nächste Rote im Benko-Strudel
Dornauer ist ein Politiker mehr, dem die Nähe zu René Benko nicht gut bekam. Wer an dem Signa-Pleitier, der ständig die Nähe zur Politik suchte, anstreift, wird mitgerissen: Alfred Gusenbauer, der sich als Weggefährte Benkos zum Turbokapitalisten entwickelte, ebenso wie die ehemalige Signa-Aufsichtsrätin Susanne Riess-Hahn, NEOS-Förderer Hans Peter Haselsteiner oder letztlich sogar Sebastian Kurz.
Nur für Benko selbst scheinen seine Machenschaften ohne wesentliche Konsequenzen zu bleiben. Man darf daher gespannt sein, mit wem er zum nächsten fröhlichen Halali bläst. Vielleicht Sigi Wolf, der seinen Kameraden noch beim Jägerball öffentlich Freundschaft schwor ...
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