In der unrühmlichen „Jagd-Affäre“ rund um René Benko, die auch Noch-Landeshauptmannstellvertreter von Tirol und Noch-SPÖ-Landesparteichef Georg Dornauer mitriss, hat die Innsbrucker Staatsanwaltschaft jetzt ein offizielles Ermittlungsverfahren eingeleitet.
Die Staatsanwaltschaft Innsbruck hat nun offiziell ein Ermittlungsverfahren gegen Georg Dornauer, Noch-Landeshauptmannstellvertreter von Tirol und Noch-SPÖ-Landesparteichef, eingeleitet. „Wegen Verdachts des Verstoßes gegen das Waffenverbot“, wie Sprecher Hansjörg Mayr gegenüber der „Krone“ am späten Freitagvormittag bestätigte.
Brisantes Foto begründet Anfangsverdacht
Die Polizei sei mit Ermittlungen beauftragt worden. Ein der „Krone“ vorliegendes Foto von einem Jagdausflug in der Steiermark mit Bankrotteur René Benko und einem befreundeten Tiroler Hotelier hatte Dornauer zu Wochenbeginn in Bedrängnis gebracht. Dieses brisante Foto begründe auch den „Anfangsverdacht“, wie Mayr weiter erklärte.
Es hat keinen Gesetzesbruch gegeben, es hat keinen Schaden gegeben und ich habe keine Einladung angenommen.
Georg Dornauer
Bild: Birbaumer Christof
Der Druck für Dornauer wurde letztlich zu groß – Dornauer wird sich als Landeshauptmannstellvertreter und Landesparteichef zurückziehen, will aber vorerst als Abgeordneter im Tiroler Landtag bleiben. „Es hat keinen Gesetzesbruch gegeben, es hat keinen Schaden gegeben und ich habe keine Einladung angenommen“, beteuerte Dornauer am Mittwoch bei einer „Persönlichen Erklärung“ vor zahlreichen Medienvertretern.
Den auf besagtem Bild zu sehende erlegte Hirsch habe nicht er geschossen – eidesstattliche Erklärungen würden dies unter anderem belegen.
Grüne Anfrage an den Innenminister
Aufklärung in der unrühmlichen „Jagd-Affäre“ forderte auch die Tiroler Nationalratsabgeordnete Barbara Neßler (Grüne). Sie stellte eine parlamentarische Anfrage an Innenminister Gerhard Karner (ÖVP). „Wir wollen durch unsere parlamentarische Anfrage an das Innenministerium klare Antworten erhalten, ob Georg Dornauer tatsächlich rechtswidrig gehandelt hat“, betonte sie gegenüber der „Krone“.
Im Tiroler Landtag wurde am Donnerstag ein von der Opposition eingebrachter Misstrauensantrag gegen Dornauer abgelehnt.
Waffe in offenem Auto am Flughafen
Blick zurück ins Jahr 2019: Über Dornauer wurde ein Waffenverbot verhängt, nachdem er sein Jagdgewehr mit angestecktem Magazin im Auto bei geöffnetem Fenster am Innsbrucker Flughafen liegen gelassen hatte.
Securitys entdeckten die Waffe des damaligen Tiroler Oppositionspolitikers. Die Behörde erließ ein unbefristetes Waffenverbot, das anschließend vom Landesverwaltungsgericht bestätigt wurde. Damit war auch der Verlust der Jagdkarte und der Einzug seiner Waffe verknüpft. Erst kürzlich hatte Dornauer bekundet, einen Antrag auf Aufhebung stellen zu wollen.
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